23.05.2023

Radiokonzessionen

Roger Schawinski greift Radio Südostschweiz an

Eine Gruppe um den Medienunternehmer Roger Schawinski und den früheren Bündner-Zeitung-Chefredaktor Stefan Bühler plant einen neuen Radiosender in der Südostschweiz. Radio Alpin bewirbt sich um eine Konzession. Das Vorhaben erinnert an einen langjährigen Rechtsstreit.
Radiokonzessionen: Roger Schawinski greift Radio Südostschweiz an
Versucht es nochmals in der Südostschweiz: Medienunternehmer Roger Schawinski im Jahr 2018. (Bild: (Keystone/Gaëtan Bally)

Auch in der Südostschweiz ist ein Kampf um die Radiokonzessionen lanciert. Unter dem Namen Radio Alpin plant eine Gruppe um Medienunternehmer Roger Schawinski und Stefan Bühler, Ex-Chefredaktor der Bündner Zeitung, ein Radio in der Südostschweiz. Das Gesuch für eine Konzession im Sendegebiet 32 (Graubünden, Glarus, St. Galler Oberland) wurde dieser Tage beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) eingereicht, wie es in einer Mitteilung heisst.

Gemäss der Gesetzgebung soll bei mehreren Bewerbungen jene den Vorzug erhalten, welche die Meinungs- und Angebotsvielfalt am meisten bereichert, schreiben die Radio-Alpin-Macher. Das Medienhaus Somedia besitze in dieser Region «ein faktisches Medienmonopol» mit TV Südostschweiz, Radio Südostschweiz und den Zeitungen Südostschweiz, Bündner Tagblatt und La Quotidiana. Mit einer erneuten Vergabe der Radiokonzession könnte sie ihre bereits dominierende Stellung noch weiter ausbauen. Dies würde den Anforderungen und dem Geist der Vergabebedingungen widersprechen, heisst es weiter.

Es ist nicht der erste Versuch von Roger Schawinski, nach Graubünden vorzustossen. Bereits 2007 reichte er unter anderem auch mit Stefan Bühler ein Gesuch für eine Radiokonzession in der Region Südostschweiz ein. Das damalige Projekt hiess Radio Südost. Nachdem das Uvek der Südostschweiz Mediengruppe den Zuschlag gab, folgte ein jahrelanger Rechtsstreit (persoenlich.com berichtete), der erst 2013 mit der definitiven Konzessionserteilung an das damalige Radio Grischa (heute Südostschweiz) beendet wurde. 

Auch dieses Mal sind die Initianten von Radio Alpin überzeugt, einen substanziellen und nachhaltigen Beitrag für die Informations- und Meinungsvielfalt in der Region Südostschweiz zu erbringen. Das 24-Stunden-Programm fokussiere auf Information und trage darüber hinaus zur kulturellen Vielfalt und zur freien Meinungsbildung bei. Zudem würden sie über einen «ausserordentlichen Erfahrungsschatz im Journalismus und in der Führung einer Grosszahl von Medienunternehmen» verfügen, schreiben die Gesuchsteller in der Mitteilung, und hätten im Weiteren einen engen Bezug zu Graubünden, dem Kerngebiet von Radio Alpin. (wid)



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