SF DRS schreibt in einer Pressemitteilung, es habe am Montag nach gebührender Prüfung entschieden, den Radios das Spielen des Titels "Simi-Song" unpräjudiziell und ausnahmsweise freizustellen, insoweit als es seine eigenen Rechte und diejenigen seines Mitarbeitenden betrifft. Dies nicht zuletzt in Würdigung der nationalen Begeisterung, die mit der Doppel-Goldmedaille verbunden sei, und deren Gewinn auf SF DRS von einem Millionenpublikum verfolgt wurde. Damit habe SF DRS aber keine Aussage gemacht über die Rechte aller anderen, die auf der Produktion zu hören sind, wie etwa Simon Ammann selber, Alt-Bundesrat Ogi, oder dem amerikanischen IOC-Sprecher.
Durch die Verwendung respektive die geplante kommerzielle Verwertung der Kommentatorenstimme von SF DRS sie sei der sprachliche und stimmliche Hauptgehalt der Produktion seien aber einerseits Urheberrecht von SF DRS verletzt worden, andererseits das Persönlichkeitsrecht des Sprechers. SF DRS sei vertraglich verpflichtet, dieses und die Rechte des lokalen Veranstalters zu wahren. Wenn ein Musikproduzent solche Rechte verwenden wolle, sei es branchenüblich und auch rechtlich zwingend, dies vorgängig zu klären. Das Recht des Urhebers dürfe nicht dadurch unterlaufen werden, dass man ihn vor vollendete Tatsachen stellt.
Nachdem SF DRS am Donnerstag 21.2.2002 zufällig von der Produktion erfahren habe, sei am Freitag 22.2. entschieden worden, die nachgereichte Anfrage abzulehnen. Hintergrund sei ein Grundsatz von SF DRS, seine Eigenleistungen (Sendungen) und Kommentatorenstimmen nicht zu kommerziellen oder anderen Zwecken zu verwenden. Über diesen Grundsatz hinaus gebe es aber für SF DRS weiteren Grund zur Vorsicht und zu sorgfältiger Klärung.
Erstens sei der Produzent kein Amateur, und zweitens habe er, wie die Abklärungen ergeben hätten, gegenüber SF DRS schon früher die gleiche Methode angewendet ("Moldovan"). Damals habe sich SF DRS grosszügig gezeigt und Hand geboten zu einem Vergleich. Nun stelle sich die Frage, ob solche Flexibilität nicht als Freibrief interpretiert werde: Einfach jedes Mal vollendete Tatsachen schaffen und damit rechnen, dass SF DRS unter dem Druck der Öffentlichkeit auf seine Rechte und diejenigen seiner Mitarbeitenden verzichtet. Damit werde das Entscheidungsrecht zur Farce.
Zweitens sei es offenbar Absicht gewesen, den Erlös der Nachwuchsförderung zukommen zu lassen. Bemerkenswerterweise habe dies Andreas Zuber, Direktor Marketing "Swiss Ski", aus der Zeitung erfahren, wie er gegenüber SF DRS bestätigt habe, und die Präsidentin der "Stiftung zur Förderung junger Ski-Talente", Brigitte Oertli, habe am Montag 11.30 Uhr zu SF DRS gesagt: "Mit mir hat niemand Kontakt aufgenommen".


