Seit 2020 sind Radiosender nicht mehr verpflichtet, ihre Programme via UKW zu verbreiten. Den offiziellen Abschalttermin der Technologie hat der Bundesrat auf Ende 2026 festgelegt. Nun teilt die SRG mit, dass sie bereits zwei Jahre vorher aussteigt.
Die Radionutzung habe sich weitgehend auf DAB+ und ins Internet verlagert. Rund 80 Prozent der Hörerinnen und Hörer hierzulande nutzten 2023 das Radio laut dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom) digital. UKW-Radio wurde mit 33 Prozent noch am häufigsten im Auto gehört, aber auch dort überwog die digitale Nutzung.
Seit 2015 wächst die digitale Radiohörerschaft laut dem Bakom demnach kontinuierlich. Die Nutzung über DAB+ verdoppelte sich fast – von 23 auf 41 Prozent im Jahr 2023. Über das Internet hörten 39 Prozent Radio. 2015 waren es noch 26 Prozent. Die französischsprachige Schweiz bevorzugte 2023 mit 41 Prozent den Empfang über das Internet. In der Deutschschweiz überwog der Empfang via DAB+ mit 43 Prozent.
Für die SRG seien deshalb Unterhalt und Erneuerung von UKW-Sendeanlagen teuer und daher unverhältnismässig, schreibt das Medienunternehmen. Angesichts der angespannten finanziellen Situation der SRG wegen rückläufiger Werbeeinnahmen und der Teuerung sind weitere Investitionen in eine veraltete Verbreitungstechnologie nicht mehr vertretbar.
Durch die Abschaltung der 850 UKW-Antennen spare die SRG nach eigenen Angaben rund 15 Millionen Franken pro Jahr, schreibt SRF in einem Artikel. Der Entscheid sei aber keine «direkte Reaktion» auf die jüngst angekündigten Massnahmen des Bundesrates, die Gebühren von 335 Franken auf 300 zu kürzen (persoenlich.com berichtete). Der Verband Schweizer Privatradios VSP begrüsst den Schritt der SRG. (pd/sda/nil)
Lesen Sie zum Thema auch den Blog-Post von persönlich-Verleger Matthias Ackeret.
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