29.04.2020

Medienpaket

TX Group nimmt Stellung

Der Konzern wehrt sich gegen den Zusammenhang zwischen Dividende und Bundesratsbeschluss in der Krise.

Vergangene Woche hatte persoenlich.com vermeldet, dass die Dividendenzahlung der NZZ-Gruppe und der TX Group für das Jahr 2019 im Bundesrat mitunter ein Ablehnungsgrund für das Medienpaket, also die Unterstützung der ganzen Branche, gewesen sei. Wie persoenlich.com weiss, soll vor allem die frühere NZZ-Verwaltungsrätin und heutige Justizministerin Karin Keller-Sutter diese Ausschüttung kritisiert haben.

Die TX Group sieht aber keinen Zusammenhang zwischen der bundesrätlichen Ablehnung und der Dividendenzahlung 2019. Wir publizieren hier die Begründung von Patrick Matthey, Leiter Kommunikation TX Group in vollem Wortlaut:

«Der Bundesrat hat das von Bundespräsidentin Sommaruga vorgeschlagene Hilfspaket für die Medienbranche vor den Dividendenbeschlüssen der Generalversammlungen der TX Group und der Neuen Zürcher Zeitung abgelehnt. Ein Zusammenhang ist darum schon aus zeitlichen Gründen ausgeschlossen. Zudem hat Bundespräsidentin Sommaruga die Gründe für die Ablehnung ausführlich erklärt: Nämlich, dass der Bundesrat spezifische Hilfspakete für einzelne von der Krise besonders betroffene Branchen prinzipiell ablehnt und für alle Betroffenen die Nutzung der allgemein zur Verfügung gestellten Hilfsmassnahmen (Kurzarbeit, Darlehen und Bürgschaften) vorsieht.

Dass der Bundesrat die Ausschüttung von Dividenden für das Geschäftsjahr 2019 weder aus moralischen noch aus anderen Gründen in Frage stellt, ergibt sich ausserdem aus dem Umstand, dass der Bund sowohl bei der Post als auch bei der Swisscom für die Ausschüttung von Dividenden gestimmt hat. Ebenfalls zeigen diese beiden Beispiele, dass sich Kurzarbeit und die Ausschüttung von Dividenden miteinander vereinbaren lassen.

Die Generalversammlung der TX Group wurde gemäss der vom Bundesrat erlassenen Verordnung 2 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19) durchgeführt. Eine persönliche Teilnahme der Aktionärinnen und Aktionäre war nicht möglich. Sie haben ihre Stimmrechte ab dem 10. März 2020 durch Vollmachtserteilung an die unabhängige Stimmrechtsvertreterin ausgeübt. Die nachfolgenden Entwicklungen konnten leider nicht mehr berücksichtigt werden.

Unsere Dividendenpolitik ist langfristig orientiert und sieht die Ausschüttung von 35 - 45 Prozent des jährlichen Gewinns vor. Darum verfügen wir über einen hohen Eigenfinanzierungsgrad und eine solide Bilanz. Wir versuchen, den legitimen Interessen aller Stakeholder gerecht zu werden und orientieren uns dabei an den Zielen der Angemessenheit, der Stabilität und der Berechenbakeit. In diesem Sinn hat Verleger Pietro Supino anlässlich der Generalversammlung angekündigt, dass aufgrund der krisenbedingt negativen Ergebnisentwicklung und zur Stärkung der Gruppe keine Dividendenausschüttung für das laufende Geschäftsjahr 2020 erwartet werden kann. Wobei zu berücksichtigen ist, dass Tamedia neben der Goldbach Group, TX Markets und 20 Minuten nur ein Unternehmen der Gruppe ist und somit nicht für die Dividendenpolitik der Gruppe, sondern nur für die eigene Dividendenpolitik massgebend sein kann.» (ma)



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