19.04.2020

NZZ-Gruppe

Etienne Jornod wendet sich an die Leserschaft

Der VR-Präsident der NZZ-Gruppe begründet die einschneidenden Sparmassnahmen und Dividendenzahlung.
NZZ-Gruppe: Etienne Jornod wendet sich an die Leserschaft
Etienne Jornod ist Verwaltungsratspräsident der NZZ-Mediengruppe. (Bild: NZZ)

Unter dem Titel «Leitstern des Qualitätsjournalimus» wendet sich Etienne Jornod, Verwaltungspräsident der NZZ-Mediengruppe, in der NZZ am Sonntag an die Leserinnen und Leser. Darin verweist er nochmals auf die schwierige Situation im Inseratemarkt. Aufgrund der Coronakrise, so Jornod, sei mit einem Inseraterückgang von 400 Millionen Franken zu rechnen. Deswegen sehe sich die NZZ gezwungen, «einschneidende Sparmassnahmen» zu treffen. So habe man in gewissen Bereichen Kurzarbeit und im Printbereich Seitenreduktionen eingeführt. Trotzdem mache die NZZ «keinerlei Kompromisse» bei der Einlösung des Qualitätsversprechens als eines der «führenden Schweizer Medienhäuser». Aufgrund der gegenwärtigen Krise habe man «historische Höchstwerte bei der Online-Reichweite» erzielt. So habe die Gruppe über alle Titel hinweg 9000 neue Abonnentinnen und Abonnenten gewonnen, im Einzelverkauf habe die NZZ am Sonntag sogar um 11 Prozent zulegen können.

Dividendenausschüttung für 2019 nur mit einem Satz erwähnt

Nur am Rande geht Jornod auf die NZZ-Generalversammlung vom Samstag ein (persoenlich.com berichtete). Aufgrund der Krise habe diese nicht im gewohnten «geselligen Umfeld» stattfinden können. Die umstrittene Dividendenauszahlung für 2019 erwähnt Jornod nur in einem Satz. Diese erfolge aufgrund des guten Geschäftsergebnisses des vergangenen Jahres, so der VR-Präsident. 

Die Dividendenauszahlungen der NZZ-Gruppe und der TX-Group für 2019 führten im Bundesrat zu Diskussionen und gaben mitunter den Ausschlag für die Ablehnung des Medienpakets von 78 Millionen Franken, von welchem die ganze Branche profitiert hätte. Peter Wanner, VR-Präsident der CH-Media, an welchem die NZZ-Gruppe hälftig beteiligt ist, hatte in einem AZ-Interview diese Auszahlung als unsolidarisch bezeichnet. Ausgerechnet Justizministerin Karin Keller-Sutter, langjährige Verwaltungsrätin der NZZ-Gruppe, hat im Bundesrat die Dividendenausschüttung kritisiert. (ma) 


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