12.12.2024

RSF

Über 50 Journalisten sterben im Dienst

Weltweit sind in diesem Jahr mindestens 54 Journalisten im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Fast ein Drittel von ihnen wurde im Gazastreifen getötet. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen in ihrer Jahresbilanz der Pressefreiheit.

Immer mehr Journalisten verlieren in Konfliktgebieten ihr Leben – 2024 starben 54. Gaza sticht für Medienschaffende als gefährlichster Ort heraus, wie der Jahresbilanz 2024 der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) zu entnehmen ist.

Rund ein Drittel aller getöteten Medienschaffenden verlor damit in diesem Kriegsgebiet das Leben. Nirgends sonst seien im vergangenen Jahr mehr Journalistinnen und Journalisten in Ausübung ihres Berufs getötet worden, teilte RSF am Donnerstag mit.

So seien 18 Journalisten durch Angriffe der israelischen Armee gestorben. 13 weitere starben laut der Statistik in Konflikten mit bewaffneten Gruppen in Pakistan, Mexiko, Sudan, Kolumbien, Honduras und Tschad.

52 der bis zum Stichtag 1. Dezember 2024 getöteten Medienschaffenden waren Männer, wie es weiter hiess. Über die Hälfte starb davon in Konfliktgebieten. Dies sei ein Höchststand seit 2020.

Mehr Inhaftierte

Über 550 Medienschaffende seien rund um den Globus inhaftiert, sieben Prozent mehr als noch im Vorjahr. Mit 124 Medienschaffenden liegt in dieser Kategorie China an der Spitze, gefolgt von Myanmar (61) und Israel (41), Weissrussland (40) und Russland (38). In Geiselhaft befänden sich 55 Journalisten. 70 Prozent der als Geiseln genommenen Medienschaffenden befänden sich in Syrien. Die meisten der dort als Geiseln festgehaltenen Journalistinnen und Journalisten wurden vom Islamischen Staat (IS) entführt, wie es weiter hiess.

95 Medienschaffende würden weltweit vermisst. Als besonders riskantes Gebiet zeige sich hier mit rund einem Drittel Mexiko. Süd- und Südostasien sei die für Medienschaffende die zweitgefährlichste Region der Welt, darunter Pakistan und Bangladesch.

Die Gewalt gegen Medienschaffende gehe oft von Regierungen oder bewaffneten Gruppierungen aus, ohne dass diese zur Rechenschaft gezogen würden. RSF forderte daher dringende Massnahmen, um Journalistinnen und Journalisten sowie den Journalismus an sich zu schützen. Insgesamt seien in den letzten zwanzig Jahren über 1700 Journalisten ums Leben gekommen. (sda/cbe)


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