08.01.2020

Dreikönigstagung 2020

Über die Suche nach dem optimalen Produkt

Nicole Meier, Keystone-SDA-Chefredaktorin, Martin Oswald, Leiter Digitale Transformation CH Media, und Martina Fehr, Publizistik-Chefin Südostschweiz, sagten auf dem Podium, wie der Medienwandel ihr Medium konkret herausfordert.
Dreikönigstagung 2020: Über die Suche nach dem optimalen Produkt
Sprachen über den Medienwandel (v.l.): Nadine Jürgensen (Tagungsmoderatorin), Nicole Meier (Keystone-SDA-Chefredaktorin), Martin Oswald (Leiter Digitale Transformation CH Media) und Martina Fehr (Leiterin Publizistik Südostschweiz). (Bild: Usgang.ch/April-Jay Buenviaje)
von Michèle Widmer

Wie kann die Publizistik mit dem Wandel der Medien mithalten? An der Dreiköngistagung im Aura in Zürich diskutierten diese Frage Martina Fehr, Publizistik-Leiterin Südostschweiz, Nicole Meier, Chefredaktorin Keystone-SDA sowie Martin Oswald, Leiter Digital Transformation CH Media. Moderiert wurde das Panel von der Journalistin und Juristin Nadine Jürgensen.

Zu Beginn wurden die Podiumsteilnehmerinnen nach ihren grössten Herausforderungen im neuen Jahr gefragt. Martina Fehr, die im Mai den Posten als neue MAZ-Direktorin antritt, nennt diesbezüglich ihren Stellenwechsel und die erstmalige Tätigkeit ausserhalb ihres Heimkantons Graubünden. Nicole Meier sagt, Keystone-SDA müsse es schaffen, weiterhin unentbehrlich für die Kunden zu sein. Und Martin Oswald sieht die grösste Herausforderung darin, im grossen Thema digitale Transformation die richtigen Massnahmen zu treffen und Schritt für Schritt voranzukommen.

Wie führt man ein Freemium-Modell ein?

Oswald, der seit November als Leiter Digitale Transformation bei CH Media tätig ist, gibt ein Beispiel dafür, womit er zurzeit gerade beschäftigt ist. Das St. Galler Tagblatt habe seit 2018 eine Metered Paywall, die Aargauer Zeitung sei zurzeit noch ohne Bezahlschranke. Nun arbeite CH Media daran, für die ganze Gruppe ein Freemium-Modell einzuführen – vor allem deshalb, weil man so schneller lernen könne, wofür Leserinnen und Leser bezahlen. Eine Fragestellung, mit der sich sein Team beschäftige, sei nun: Wie machen wir das? Dazu gebe es in der Branche bereits viel Know-how. Der Austausch mit anderen Medienhäusern sei diesbezüglich sehr offen.

Im Weiteren beschäftigt sich das Team von Oswald mit der Kernfrage, wie man die vielen Inhalte am besten zu den Leserinnen und Leser bringt. «Wir haben einen WhatsApp-Service für den FC St. Gallen lanciert, mit dem wir mehr Leute erreicht haben als mit Push-News», sagte er. Natürlich gebe es die News-App, wie sie alle Medien kennen. Doch damit sei die Entwicklung noch nicht am Ende. «Wir sind noch auf der Suche nach dem optimalen Produkt», sagte er.

Keystone-SDA als «Nachrichtenteppich»

Moderatorin Jürgensen fragte bei Nicole Meier nach, wie es um die Vertragsverlängerungen der Kunden bei Keystone-SDA steht. «So weit ich weiss, ist alles in trockenen Tüchern», sagte sie. Die meisten Kunden hätten den SDA-Dienst wieder abonniert.

In Anbetracht der vorgängigen Präsentation der Login-Allianz von Marc Walder erinnert Meier an die Rolle von Keystone-SDA, welche die Medien den «Nachrichtenteppich» liefern könne und den Medien somit die Fokussierung auf Analysen, Kommentare und andere Eigenleistungen ermögliche. 

Ausbildung, Zeit und Teamwork

Zum Schluss fragte Jürgensen die Vertreterinnen auf dem Podium, was es für guten Journalismus braucht. Während Fehr als angehende MAZ-Direktorin auf solide Aus- und Weiterbildung hinweist, legt Oswald den Fokus auf Zeit und Teamwork. Gute Geschichten würden in Zusammenarbeit mit Datenjournalisten, dem Videoteam und der Grafik entstehen. Dann sollte man im Idealfall vielleicht etwas Tempo rausnehmen und den Artikel sauber aufbereiten und wenn nötig erst einen Tag später publizieren.



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