Nur wenige Stunden vor der Ausstrahlung am Montagabend musste sich Reto Lipp, Moderator der Sendung «SRF Eco», einen neuen Interviewpartner organisieren. Bundespräsident Ueli Maurer hatte für ein voraufgezeichnetes Studiogespräch über die Vorlage zur Steuerreform und AHV-Finanzierung (Staf), über welche am 19. Mai abgestimmt wird, zugesagt.
Wie SRF am Nachmittag mitteilt, erschien Maurer am Montag zwar zum Termin, trat das Interview aber nicht an. Er störte sich an der Bildsprache des Fernsehbeitrages, den «ECO» für dieselbe Sendung produziert hat, namentlich an der Aussage «alter Wein in neuen Schläuchen», so SRF weiter. Ausserdem trete mit Christoph Schaltegger, Professor für politische Ökonomie der Universität Luzern, der falsche Kritiker der Vorlage auf.
Bundespräsident Ueli Maurer liess heute Mittag ein Interview mit #srfeco zur Steuervorlage 17 im Studio platzen. Er erschien zwar im Studio, störte sich aber an der Formulierung "alter Wein in neuen Schläuchen" im Beitrag und verliess das Studio. #srfeco 22.25 Uhr
— Reto Lipp (@retolipp) 8. April 2019
Maurers Sprecher Peter Minder bestätigt den Vorfall gegenüber «Blick»: «Die Voraussetzungen haben nicht der Abmachung entsprochen. Darum hat der Bundespräsident auf das Interview verzichtet.»
SRF hat bereits Ersatz für Maurer gefunden: Im Studio wird sich nun Philip Mosimann zur Vorlage äussern, heisst es dazu. Mosimann ist Vorstandsmitglied des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse, Vize-Präsident des Industrieverbands Swissmem sowie Präsident von Bucher Industries.
Maurer hat das SRF nicht zum ersten Mal auflaufen lassen. 2015 nach den Bundesratswahlen liess er den TV-Moderator Gion-Duri Vincenz mit den lapidaren Worten «kä Luscht» stehen. (wid)
Kommentare
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Victor Brunner, 09.04.2019 13:36 Uhr
Reto, so wie ich die SVP kenne sind da natürlich SRF und die Medien schuld! -
Reto Schwyzer, 09.04.2019 10:09 Uhr
Das ist jetzt aber eine ganz schwache Leistung seitens Maurer. Sobald es nicht der eigenen Meinung entspricht, lässt man es einfach sein. Von einem Bundesrat hätte man eine solche Reaktion wirklich nicht erwartet. Diese Aktion wird der SVP bestimmt wieder ein paar Stimmen kosten und da sind sie jetzt selber schuld. -
Christoph Lauber , 09.04.2019 09:34 Uhr
Da sind wir ja mal gespannt auf die Abstimmungs-Arena...