08.04.2019

SRF Eco

Ueli Maurer lässt SRF-Interview platzen

Ein weiteres Mal «kä Luscht»: Der Bundespräsident störte sich vor dem vereinbarten Studiogespräch zur Steuervorlage 17 an der Bildsprache des Beitrags und verliess das Studio.
SRF Eco: Ueli Maurer lässt SRF-Interview platzen
Gut gelaunt: Bundespräsident Ueli Maurer anlässlich der Alpinen Ski Schweizermeisterschaft auf dem Hoch-Ybrig. (Bild: Keystone/Urs Flueeler)

Nur wenige Stunden vor der Ausstrahlung am Montagabend musste sich Reto Lipp, Moderator der Sendung «SRF Eco», einen neuen Interviewpartner organisieren. Bundespräsident Ueli Maurer hatte für ein voraufgezeichnetes Studiogespräch über die Vorlage zur Steuerreform und AHV-Finanzierung (Staf), über welche am 19. Mai abgestimmt wird, zugesagt.

Wie SRF am Nachmittag mitteilt, erschien Maurer am Montag zwar zum Termin, trat das Interview aber nicht an. Er störte sich an der Bildsprache des Fernsehbeitrages, den «ECO» für dieselbe Sendung produziert hat, namentlich an der Aussage «alter Wein in neuen Schläuchen», so SRF weiter. Ausserdem trete mit Christoph Schaltegger, Professor für politische Ökonomie der Universität Luzern, der falsche Kritiker der Vorlage auf.


Maurers Sprecher Peter Minder bestätigt den Vorfall gegenüber «Blick»: «Die Voraussetzungen haben nicht der Abmachung entsprochen. Darum hat der Bundespräsident auf das Interview verzichtet.»

SRF hat bereits Ersatz für Maurer gefunden: Im Studio wird sich nun Philip Mosimann zur Vorlage äussern, heisst es dazu. Mosimann ist Vorstandsmitglied des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse, Vize-Präsident des Industrieverbands Swissmem sowie Präsident von Bucher Industries.

Maurer hat das SRF nicht zum ersten Mal auflaufen lassen. 2015 nach den Bundesratswahlen liess er den TV-Moderator Gion-Duri Vincenz mit den lapidaren Worten «kä Luscht» stehen. (wid)



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Kommentare

  • Victor Brunner, 09.04.2019 13:36 Uhr
    Reto, so wie ich die SVP kenne sind da natürlich SRF und die Medien schuld!
  • Reto Schwyzer, 09.04.2019 10:09 Uhr
    Das ist jetzt aber eine ganz schwache Leistung seitens Maurer. Sobald es nicht der eigenen Meinung entspricht, lässt man es einfach sein. Von einem Bundesrat hätte man eine solche Reaktion wirklich nicht erwartet. Diese Aktion wird der SVP bestimmt wieder ein paar Stimmen kosten und da sind sie jetzt selber schuld.
  • Christoph Lauber , 09.04.2019 09:34 Uhr
    Da sind wir ja mal gespannt auf die Abstimmungs-Arena...
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