09.09.2020

Greulich Kulturpreis

Ursina Haller wird ausgezeichnet

Die 34-Jährige war vor Ihrer Zeit als Journalistin Spitzensportlerin und hat darüber einen Artikel geschrieben, wofür sie jetzt den Preis gewonnen hat.
Greulich Kulturpreis: Ursina Haller wird ausgezeichnet
Haller arbeitet unter anderem für Das Magazin, NZZ sowie NZZ am Sonntag. (Bilder: zVg.)

Ursina Haller gewinnt den mit 10'000 Franken dotierten Greulich Kulturpreis 2020 zum Thema Sport, wie es in einer Mitteilung heisst. Haller lebt mit ihrer Familie in Kalifornien. Die Engadinerin war professionelle Snowboarderin (WM-Zweite, mehrfache Schweizermeisterin), bevor sie Journalistin wurde.

Heute arbeitet sie unter anderem für Das Magazin, NZZ sowie NZZ am Sonntag. Neben Sport schreibt sie vermehrt über gesellschaftliche und technologische Themen. Ihre berufliche Neuorientierung hat sie in einem Artikel festgehalten, in dem sie die beschwerliche Transformation von der Spitzensportlerin zur Studentin und später zur Journalistin festhält. Titel: «Jetzt gehts bergab». Über den Greulich Kulturpreis sagt sie: «Als Journalistin einen Preis zu gewinnen ist ungleich schwieriger als auf dem Snowboard – es gibt ja fast keine Auszeichnungen. Umso mehr freue ich mich über den Greulich Kulturpreis.»

Als Einzeljurorin amtete Sarah Akanji. Die 27-Jährige ist Mitbegründerin der Frauenmannschaft des FC Winterthur und bestgewählte Kantonsrätin von Winterthur (SP). Sie gehört der Kommission für Bildung und Kultur an. Über die Preisträgerin sagt sie: «Ursina Haller thematisiert neben der sportlichen Leistung auch die Menschen, die dahinterstecken und macht sie somit nahbar. Frauen im Sport gibt sie genauso eine öffentliche Plattform wie Männern, was leider keine Selbstverständlichkeit im Sportjournalismus ist. Ihre Recherchen sind fundiert, die Themen gesellschaftsrelevant und originell und ihr Schreibstil packend. Für mich eine herausragende und einmalige Kombination in der Schweiz.»

Sarah Akanji


Die Preisverleihung, die traditionell im Hotel Greulich stattfindet, muss wegen der unsicheren Lage auf nächstes Jahr verschoben werden. Ehrenpräsident Thomas B. Brunner dazu: «Wir haben lange überlegt, ob wir die diesjährige Austragung ganz ausfallen lassen sollten, aber das wäre unfair gewesen gegenüber der Preisträgerin. Durch die Krise ist der Qualitätsjournalismus noch stärker unter Druck gekommen, er braucht die Unterstützung mehr denn je.»

Die Greulich Kulturstiftung mit Sitz in Zürich wurde im April 2005 ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, die Qualität im Kulturjournalismus zu würdigen und zu fördern. Dies ist die fünfzehnte Preisverleihung in ununterbrochener Folge seit Gründung der Stiftung. Sie ist Teil des Gesamtprojektes «Greulich», das der Schweizer Anwalt Dr. Thomas B. Brunner im Jahr 2003 als Restaurant, Bar und Designhotel sowie als Ort der modernen urbanen Kultur im Zürcher Kreis 4 eröffnet hat.

Über die Berufung der Einzeljury und den Einsatz der Fördermittel entscheidet der Stiftungsrat, dem neben Dr. Thomas B. Brunner (Ehrenpräsident), dem Initiator und Gründer der Greulich Stiftung, Simon Brunner (Präsident), Dr. Anna Cavigelli-Brunner (Vize), Fredi Fischli (gta Ausstellungen, ETH Zürich), Peter Haerle (Direktor Kultur Stadt Zürich), Jürg Wildberger (die Konsulenten) angehören. (pd/lol)



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