Der überraschende Abgang von SRF-Sportmoderator Jann Billeter (persoenlich.com berichtete) ist Thema in den Tamedia-Zeitungen vom Samstag. Dort heisst es: Ein wichtiger Grund dafür, dass renommierte Sport-Aushängeschilder das Leutschenbach verlassen, sei die Tatsache, dass SRF exklusive Sportrechte an Private verloren habe – für die Champions League etwa.
Billeter sagt, er habe sich nicht gegen SRF entschieden, sondern für MySports, und: Er habe einen Marktwert. SRF habe sich weniger flexibel gezeigt als sein künftiger Arbeitgeber Sunrise UPC. Anders als früher kämen die Privaten mittlerweile vom Niveau her mindestens an die Öffentlichen heran – auch dank neuer technischer Möglichkeiten.
«SRF muss sich neu erfinden»
Im Tamedia-Artikel kommen darüber hinaus zwei weitere Ex-SRF-Sportgrössen zu Wort: Steffi Buchli (heute Blick-Sportchefin) und Matthias Hüppi (heute Präsident FC St. Gallen). Mit Blick auf ihre frühere Zeit im Leutschenbach ortet Buchli Defizite in der Führungskultur. «Senior-Moderatoren verdienen spezielle Aufmerksamkeit. Ein Star soll wie ein solcher behandelt werden.» SRF müsse, wenn die wertvollsten Rechte abhandenkommen, aufpassen, dass nicht auch noch die besten Leute den Sender verlassen, sagt Buchli bei Tamedia, und: «SRF muss sich neu erfinden.»
«Komplexe Verhandlungen»
Auch Hüppi, der 1997 Jann Billetter eingestellt hatte, ortet das Problem in den fehlenden Rechten. «Bei aller Liebe zu den Randsportarten, man arbeitet beim Fernsehen, damit einem möglichst viele Leute zuschauen.»
SRF gibt an, sich um alle Spiele zu bemühen, jedoch seien die Verhandlungen komplexer geworden. Zudem steht SRF dafür weniger Geld zur Verfügung. (eh)