23.05.2002

Espace Media Groupe

Weniger Gewinn trotz Umsatzsprung

2001 kräftig expandiert.

Der Berner Medienkonzern Espace Media Groupe ist im letzten Jahr kräftig gewachsen. Dank Zukäufen stieg der Umsatz deutlich, während der Gewinn sank. Das schlechte Werbegeschäft macht dem Unternehmen zu schaffen. In einem für Medienunternehmen schwierigen Jahr habe die Espace Media Group (EM-Group) erfreuliche Zahlen erwirtschaftet, sagte Verwaltungsratspräsident, Charles von Graffenried, am Donnerstag an der Bilanzmedienkonferenz in Bern. Zur EM-Group, die bis Juni 2001 noch Berner Tagblatt Medien AG geheissen hatte, gehören unter anderem die Berner Zeitung, Radio Extra Bern und TeleBärn.

Der konsolidierte Betriebsertrag stieg um 25 Prozent auf 259.9 Mio. Franken. Konzernchef Albert Stäheli führte den "gewaltigen Schub" auf die Übernahme der Automobil-Revue-Gruppe sowie den Einbezug der Druckerei Schaer Thun AG und der Berner Oberland Medien AG zurück. Im Gegenzug verkaufte die EM-Group 60 Prozent der Aktien am Kunstbuchverlag Benteli an die NZZ.

Tieferer Konzerngewinn

Der Konzerngewinn konnte nicht mit dem Umsatzwachstum mithalten. Er sank von 24.1 Mio. Franken im Vorjahr auf 18.2 Mio. Franken. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBDIT) reduzierte sich um 11 Prozent auf 40.5 Mio. Franken. Darin spiegeln sich die mit den Akquisitionen verbundenen einmaligen Integrationskosten und das ungünstige Wirtschaftsklima wieder. Im Branchenvergleich handle es sich dennoch um ein überdurchschnittlich gutes Resultat, sagte Stäheli.

Weniger Eigenkapital

Das Eigenkapital ging von 139.4 Mio. Franken auf 125.3 Mio. Franken zurück. Die Eigenkapitalquote von 46.3 Prozent liegt leicht unter dem Vorjahreswert von 49.6 Prozent. Im Jahr 1999 hatte sie noch 54.3 Prozent betragen. Der Rückgang ist nach Angaben des stellvertretenden Konzernchefs Urs Schweizer eine Folge der "massiven Investitionen". Letztes Jahr beliefen sie sich auf 43.3 Mio. Franken, im Jahr 2000 waren es 39.1 Mio. Franken. Die Anzahl der Vollzeitstellen stieg innert Jahresfrist von 815 auf 1070. Im laufenden Jahr kommt es bei der Berner Zeitung AG zu einem Abbau von zwölf Stellen, vorab in den Bereichen Layout und Produktion.

Verschärfte Konkurrenz

Nach dem markanten Wachstum der EM-Groupe in den letzen Jahren beträgt der Anteil des Flaggschiffs Berner Zeitung am Ertrag noch 49 Prozent. Dank neuer Regionalausgaben im Berner Oberland stieg die beglaubigte Gesamtauflage von 136'610 auf 162'200 Exemplare. "Es war noch nie so schwierig, die Auflage zu halten oder gar zu steigern", sagte Stäheli mit Blick auf die verschärfte Konkurrenz insbesondere durch Gratiszeitungen.



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