28.11.2021

Roger Schawinski

«Wir wollen die heimische Marktlücke füllen»

Der Medienpionier gibt am 30. Januar 2022 sein TV-Comeback bei «Blue Zoom» mit einer eigenen Talksendung, die wie damals beim SRF «Schawinski» heisst. Ein Gespräch über inhaltliche Vorgaben, Talker aus dem deutschsprachigen Raum wie Markus Lanz – und die letzte Tele24-Sendung.
Roger Schawinski: «Wir wollen die heimische Marktlücke füllen»
«SRF hat sich entschieden, eine kritische Talkshow im 1:1-Format aus dem Programm zu nehmen», sagt Roger Schawinski. (Bild: Keystone/Gaëtan Bally)
von Matthias Ackeret

Herr Schawinski, herzliche Gratulation zu Ihrem TV-Comeback bei «Blue Zoom». Wie ist dieses zustande gekommen?
Ich war im Frühling Gast bei «Lässer» auf «Blue Zoom». Mich überraschte erstens die Professionalität der Produktion und zweitens das grosse Echo auf diese Sendung. Darauf entstand die Idee, über die ich mich in den letzten Monaten mit Claudia Lässer austauschte.

Die neue Sendung heisst «Schawinski». Inwiefern unterscheidet sie sich von der langjährigen SRF-Sendung?
Wo Schawinski draufsteht, ist Schawinski drin. Unser Slogan lautet: «Schawinski – das Original ist zurück.» 

Ist Ihr neues Engagement auch ein bisschen eine Rache am Schweizer Fernsehen?
SRF hat sich entschieden, eine kritische Talkshow im 1:1-Format aus dem Programm zu nehmen. Daher fehlt dort diese wichtige Farbe im TV-Angebot. Dies ganz im Gegensatz zur deutschsprachigen Konkurrenz, etwa beim ZDF mit «Markus Lanz», bei der ARD mit Sandra Maischberger und beim ORF mit Armin Wolf. Wir versuchen, diese heimische Marktlücke zu füllen. 

Nun gehört «Blue Zoom» der Swisscom. Gibt es inhaltliche Vorgaben?
Es sind ähnliche wie bei der SRG. Alle wichtigen grundsätzlichen journalistischen Vorgaben wie Fairness und Faktentreue gilt es einzuhalten.

«Radio- und TV-Interviews sind meine Leidenschaft und dies seit beinahe 50 Jahren»

Wann startet die Sendung und an welchem Wochentag wird sie jeweils ausgestrahlt?
Start ist am Sonntag, 30. Januar, 18 Uhr, mit einer ersten Wiederholung um 22 Uhr. Es handelt sich also um die jeweils letzte Talkshow der Woche … 

Claudia Lässer hat auch eine Talksendung auf «Blue Zoom». Gibt es jeweils Absprachen bezüglich nett und angriffig?
Nein.

Apropos TV: Wissen Sie, was vor 20 Jahren war?
Helfen Sie mir! Ok, jetzt weiss ich es. Die letzte Sendung von Tele24 am 30. November um Mitternacht.

Nostalgische Gefühle?
Es war eine grossartige Zeit. But life goes on. Gott sei Dank.

Sind Sie bereits nervös vor Ihrem fünften TV-Debüt?
Nein, ich freue mich aber sehr. Denn sonst würde ich es nicht machen. Radio- und TV-Interviews sind meine Leidenschaft, und dies seit beinahe 50 Jahren.

Wer ist Ihr erster Gast?
Das diktiert die Aktualität – und die ist noch ganz weit weg.



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Kommentare

  • Kurt Anton Brugger , 29.11.2021 12:51 Uhr
    Die Rückkehr des Originals! Roger Schawinski ist ein solches. Ausgestattet mit einem bunten Strauss an Fähigkeiten. Auch mit Ecken und Kanten. Diese können die Zuschauer vor den Kopf stossen. Da ist dem TV-Pionier mehr Fingerspitzen-Gefühl gewünscht. Claudia Lässer beherrscht die Klaviatur der menschlichen Psyche. Dem Altmeister des Interviews eröffnet sich eine Chance von ihr zu lernen. Das wird ihm helfen, mit Einschalt-Quoten die an frühere Zeiten erinnern, sein Ego zufrieden zu stellen. Für Roger Schawinski wird es zum Spagat und hoffentlich auch zum Erfolg.
  • Victor Brunner, 28.11.2021 17:05 Uhr
    Wenn gute, kritische Geister auf andere Kanäle gehen müssen stimmt etwas bei SRG nicht. Das Besänftigungsessen von Natalie Wappler mit Schawinski war also für die Katze! Ausser Spesen nichts gewesen! Die Privaten weiten den Fokus aus, SRG igelt sich ein!
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