30.08.2018

Medienqualitätsrating

«Wochenzeitung» schafft einen Spitzenplatz

Auch der «Sonntagsblick» legt zu, genauso wie gewisse SRF-Sendungen. Das zeigt die Bestenliste, die am Montag veröffentlicht werden wird.
von Edith Hollenstein
Nach der ersten Ausgabe von 2016 wird am Montag in Zürich das zweite Schweizer Medienqualitätsranking (MQR) vorgestellt. Wie persoenlich.com aus gut unterrichteter Quelle weiss, gibt es in der Ausgabe 2018 einige Überraschungen.
Neu sind 50 Medien ausgewiesen. Damit sind im Vergleich zu 2016 sieben weitere dazugekommen. Darunter sind die Sender Tele 1, Tele M1, und Tele Bärn, deren Hauptnachrichtensendungen unter die Lupe genommen wurden.
Auch das «St. Galler Tagblatt» und der «Bund» werden dieses Jahr im Ranking erscheinen. Sie hatten nach der Erstausgabe bemängelt, nicht beurteilt worden zu sein. Diesem Wunsch kommen die Verantwortlichen des MQR nun nach.
Gewisse SRF-Sendungen und SoBli legen zu
Zum ersten Mal mit dabei ist zudem die «Wochenzeitung». Das linke Wochenblatt darf den Montag freudig erwarten, denn wie persoenlich.com weiss, erreicht die WOZ auf Anhieb einen Spitzenplatz. Die Tatsache, dass ihr die Forscher eine hohe Qualität in der Berichterstattung attestieren, wird ihr einen der ersten drei Plätze in der Kategorie «Wochenzeitungen» einbringen. Hier hatte die «NZZ am Sonntag» vor zwei Jahren vor der «Sonntagszeitung» den ersten Platz erreicht (persoenlich.com berichtete)
Ausserdem konnten im MQR 2018 folgende Informationsmedien zulegen: SRF mit «Rendez-vous» und «10vor10», «Le Temps» und «Le Matin Dimanche». Auch der «Sonntagsblick» kommt besser weg. Er hat sowohl in der Qualität der Berichterstattung zugelegt, als auch in der Wahrnehmung der Leser.
Inhaltsanalyse und Befragung
Das MQR, herausgegeben vom Stifterverein Medienqualität Schweiz, setzt sich aus zwei Modulen zusammen:
Zum einen aus der Qualität der Berichterstattung. Hierzu wurden über 20‘000 redaktionelle Beiträge analysiert und bewertet. Verantwortlich dafür sind das Forschungsinstitut für Öffentlichkeit und Gesellschaft Fög von Mark Eisenegger.
Zum anderen wurde die Qualitätswahrnehmung durch die Leser untersucht. Mit einer Umfrage unter 2’100 repräsentativ ausgewählten Personen ermittelten die Forscher von der Universität Fribourg unter der Leitung von Diana Ingenhoff Angaben darüber, wie das Publikum die Qualität der Medien einschätzt.
Kritik an Ausgabe 2016
Wie bei solchen Untersuchungen zur Medienqualität nicht selten, kam es 2016 im Nachgang der Veröffentlichung zu kontroversen Diskussionen über den Qualitätsbegriff. Lautstark meldete sich der Verband Schweizer Medien zu Wort. «Wir wundern uns. Nicht darüber, dass die Produkte bewertet werden, sondern wie», so Geschäftsführer Andreas Häuptli. Er schlug damals alternative Kriterien vor wie der Grad der Bedürfniserfüllung oder der Publikumserfolg.



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Kommentare

  • Victor Brunner, 30.08.2018 16:47 Uhr
    Für LeserInnen der WOZ seit langem klar. Die Zeitung liefert seit langem Qualitätsjournalismus, unaufgeregt, gut recherchiert und und mit Fakten belegt.
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