19.10.2015

NZZ

René Scheu schreibt offenen Brief an Lukas Bärfuss

Der Herausgeber des "Schweizer Monats" attestiert dem Schriftsteller Arroganz.
NZZ: René Scheu schreibt offenen Brief an Lukas Bärfuss

In seinem Gastbeitrag "Die Schweiz ist des Wahnsinns" für die Frankfurter Allgemeine Zeitung rechnete der Schriftsteller und Theatermacher Lukas Bärfuss mit der Schweiz, ihrer Politik und auch den Medien ab.

Be- und getroffen fühlte sich offenbar auch der Herausgeber des "Schweizer Monats" und designierter Feuilletonchef der "Neuen Zürcher Zeitung", René Scheu.

So sehr, dass Scheu in der NZZ-Ausgabe vom Montag Bärfuss in einem offenen Brief antwortet. Darin schreibt Scheu, Bärfuss habe ihn zwar nicht namentlich erwähnt, ihm aber offenbar einen ganzen Passus gewidmet. Er, Scheu, ziehe hingegen den "offenen Schlagabtausch" vor.

Die Brandrede sei auch eine "unerschrockene Selbstentblössung", analysiert Scheu. Er wirft Bärfuss vor, aus seinem Schriftsteller-Glashaus zu dozieren, zu moralisieren und gleichzeitig den Begriff der Linken konsequent zu meiden.

Zu fahrlässig gehe Bärfuss mit Begriffen wie Rechtspopulismus, politischer Extremismus und Faschismus um. Er lasse sich damit nicht auf einen Diskurs mit dem Feind ein, sondern diffamiere ihn, Wiederspruch lasse er gar nicht erst zu.

Bärfuss habe sich offenbar dazu entschieden, seine Welt streng in Freund und Feind einzuteilen und sich damit selbst ein "ebenso ironie- wie wiederspruchfreies Gedankengefängnis" erbaut. (lcv)

Bild: zVg

 

 


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