21.04.2020

LSA/BPRA

Agenturen stark von Kurzarbeit betroffen

Rund Zweidrittel der von LSA und BPRA befragten Kommunikationsagenturen haben bereits Kurzarbeit eingeleitet oder stehen kurz davor, diese in Anspruch zu nehmen.

Die Corona-Krise hat sich sehr rasch auf die Agenturlandschaft in der Schweiz niedergeschlagen, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Die beiden Verbände der Schweizer Kommunikationsagenturen, Leading Swiss Agencies LSA und Bund der Public Relations Agenturen BPRA, haben bei ihren Mitgliedern eine Umfrage gemacht. Diese zeigt, dass von 64 antwortenden Mitgliedsagenturen bereits 28 Agenturen ihre Mitarbeitenden in Kurzarbeit geschickt haben und 13 weitere Agenturen Kurzarbeit beantragt haben:

Chart Kurzarbeit LSA-BPRA


Hingegen hat nur eine kleine Minderheit der Mitgliedsagenturen vorsorglich zur Absicherung gegen Liquiditätsengpässe einen Überbrückungskredit beantragt. Die beantragten Kredite bewegen sich in einer Grössenordnung zwischen 250'000 und 500'000 Franken.

Die Umfrage zeigt laut Mitteilung, dass Agenturen einem äusserst dynamischen Marktumfeld ausgesetzt sind und sich entsprechend schnell auf wirtschaftliche Veränderungen einstellen müssen. «In Krisenzeiten werden Kommunikationsbudgets als erstes gekürzt, obwohl Organisationen insbesondere in schwierigen Zeiten besonders gefordert sind, präsent zu bleiben», lässt sich Michael Hählen, Präsident des LSA, in der Mitteilung zitieren. «Daher ist es verständlich, dass Agenturen mit grosser Vorsicht in die Zukunft planen und entsprechende Massnahmen schnell getroffen haben. Wenn Unternehmen nach der Krise ihre Kommunikationsmassnahmen hochfahren, müssen Agenturen wieder von 0 auf 100 für ihre Kunden da sein. Das ist eine grosse Herausforderung.»

Während der Krise sei der Wunsch nach Austausch und Vernetzung innerhalb der Branche stark gestiegen. Die Unterstützungsangebote der Verbände LSA und BPRA sei aktiv wahrgenommen worden und ein reger Austausch zu vielfältigen Facetten des Remote-Working (Kundenakquise, On-Boarding neuer Mitarbeitenden, Workshops, Aufrechterhaltung Team-Motivation und weitere) und rechtlichen Fragestellungen fand in den letzten Wochen statt. Für BPRA-Präsident Andreas Hugi ist dies eine positive Entwicklung: «Es freut mich sehr zu sehen, dass die Kooperation innerhalb der Branche durch die aktuelle Krise gestärkt wurde. Dies zeigt sich nicht zuletzt auch in der engen Zusammenarbeit auf Verbandsebene, um unsere Mitglieder bestmöglich in dieser Ausnahmesituation zu unterstützen.»

Der LSA und BPRA lancieren zudem zum ersten Mal einen Agenturpool, der den Mitgliedsagenturen ermöglichen soll, freie Kapazitäten anzubieten oder von anderen Agenturen zu beziehen. (pd/lol)



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