10.05.2021

Fertig Littering

Arosa will mit gutem Beispiel vorangehen

Um dem Littering entgegenzuwirken, zieht Arosa weitere Register: Die neuste Massnahme ist ein Raumpatenschafts-Projekt, bei welchem Freiwillige in verschiedenen Gebieten Abfall einsammeln. So wie Sarah Wiedmer, die erste offizielle Raumpatin von Arosa.

Auch in Arosa sorgt der Lockdown für mehr Littering, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst. Sowohl Gäste als auch Einheimische verpflegen sich mit Take-Away-Produkten, deren Verpackungen danach leider teilweise auch im Schnee oder in Gebüschen landen.



Um dem Littering Herr zu werden, setzt Arosa auf neue Massnahmen. Neben einer Social-Media-Challenge, bei der jeweils immer drei Abfallgegenstände korrekt entsorgt werden müssen, hat die Gemeinde zu Beginn dieses Jahres auch ein Raumpatenschafts-Projekt ins Leben gerufen. Initiantin dieses Projektes war Sarah Wiedmer Jarabak, die mit ihrer Familie eine Ferienwohnung in Arosa besitzt und sich hier als Raumpatin engagieren wollte.

«Schon meine Mutter hat mir beigebracht, den Abfall richtig zu entsorgen», erinnert sich die 40-Jährige. «Littering stört mich schon seit langem, weshalb ich auch an meinem Wohnort Höngg ZH das Haus nie ohne Abfallsack verlasse.»

Vom Zigarettenstummel bis zu alten Flip-Flops

Dass auch in Arosa etwas gegen Littering unternommen werden muss, war auch Lidia Alder, Projektleiterin Nachhaltigkeit bei Arosa Tourismus bewusst. Folglich stiess Sarah Wiedmers Initiative in der Tourismusorganisation auf grossen Anklang. Auf der Webseite www.raumpatenschaft.ch wurden für die Umsetzung eines Raumpatenschafts-Projekts Material bestellt.

«Für Frau Wiedmer und alle zukünftigen Raumpaten haben wir ein Kit mit Abfallsäcken, Mehrweghandschuhen und Warnwesten zusammengestellt», so Lidia Alder. Damit zieht Sarah Wiedmer nun während mindestens sechs Wochen und vielen weiteren Wochenenden, die sie mit ihrer Familie in der Ferienwohnung verbringt, durch Arosa.

«Offiziell kümmere ich mich um das Gebiet Maran, wo auch die Wohnung liegt. Ich sammle aber im Winter auch auf der Skipiste Abfall ein und im Sommer auf den Wanderwegen», erzählt Wiedmer. Neben Zigarettenstummeln, Flaschen, Sandwich- und Riegel-Verpackungen hat sie auf ihrer Abfall-Tour auch schon alte Flip-Flops und ausgedientes Sexspielzeug angetroffen.

Aus Liebe zu Natur und Tier

«Herumliegender Abfall kann viel Schaden anrichten», weiss Sarah Wiedmer. Ihren sechs- und neunjährigen Kindern ist schon lange klar, dass Igel in Getränkebehältern stecken bleiben oder Vögel an Plastikteilen ersticken können. «Mit solch bildhaften Beispielen lässt sich sowohl Kindern als auch Erwachsenen aufzeigen, dass Littering schädlich ist», erklärt Wiedmer, die selbst Hasen, Schildkröten und einen Hund hat. Jetzt hoffen sie und Lidia Alder auf weitere Raumpaten. «Mit dem Projekt haben wir die Möglichkeit, positiv für die Littering-Problematik zu sensibilisieren», freut sich Lidia Alder. «Zudem lässt sich diese Massnahme auch während der Pandemie gut realisieren.»

Die Gemeinde Arosa ist eine von 33 Schweizer Institutionen, die ihr Raumpatenschafts-Projekt auf www.raumpatenschaft.ch registriert haben. Sie beschäftigen insgesamt 350 Raumpaten, die sich um rund 260 Gebiete kümmern. (pd/lol)



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