15.11.2022

KS/CS Kommunikation

Immer mehr Werbegelder bei Google und Co

Der rapid zunehmende Abgang von Werbegeldern zu den Plattformen bedroht das Geschäftsmodell der Schweizer Werbewirtschaft zunehmend. Dies zeigt eine Studie von BAK Economics zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Schweizer Werbung.
KS/CS Kommunikation: Immer mehr Werbegelder bei Google und Co
Statt auf Schweizer Onlineportalen erscheint immer mehr Werbung auf internationalen Plattformen. (Bild: Keystone/Martin Rütschi)

Die Onlinewerbung hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen, insbesondere auf den Plattformen der internationalen Konzerne wie Google und Facebook. Eine Expertenumfrage schätzt den Abfluss von Werbegeldern aus der Schweiz in Richtung der internationalen Techfirmen bereits im Jahr 2019 auf über 1,6 Milliarden Schweizer Franken, was die Werbeeinnahmen der klassischen Schweizer Medienkanäle Presse, Radio und Fernsehen (2021: 1,5 Milliarden Schweizer Franken) bereits deutlich übersteigt.

Die Werbeabflusszahlen aus dem Jahr 2020 und 2021 liegen noch nicht vor, der Betrag dürfte jedoch laufend steigen, wie es in einer Mitteilung von KS/CS Kommunikation Schweiz heisst. Der Verlust von vielfältigen Marketingmöglichkeiten durch eine zunehmende Anziehungskraft der globalen Werbeplattformen belaste die Branche und schränke die einheimischen Wahlmöglichkeiten der Kundschaft ein. Zudem werde die Finanzierung von journalistischen Inhalten in den verschiedenen Schweizer Medienkanälen durch den Abfluss von Werbegeldern immer erschwerter.

Werbung schafft Arbeitsplätze

Die Werbewirtschaft schafft laut den Schätzungen des BAK Economics insgesamt 18'700 Arbeitsplätze in der Schweiz, was der Gesamtheit aller Arbeitsplätze einer Schweizer Stadt – beispielsweise Frauenfeld – entspricht. Die erschwerte Finanzierung der Medienkanäle hat eine mögliche Ausdünnung von Schweizer Agenturen und Konsolidierung von Schweizer Werbevermittlern zur Folge.

«Damit ein solcher einschneidender Strukturwandel nicht noch zusätzlich Anziehungskraft erhält, muss der Schweizer Werbemarkt mit Massnahmen gestärkt werden, die ausreichend Werbeplätze zulassen und nicht mit Werbeverboten eingeschränkt werden», wird Jürg Bachmann, Präsident von KS/CS Kommunikation Schweiz, in der Mitteilung zitiert.

Die volkswirtschaftliche Leistung der Werbung

Die BAK-Studie, die von KS/CS Kommunikation Schweiz in Auftrag gegeben wurde, kommt auch zum Schluss, dass sich die Aktivität der Werbewirtschaft äusserst positiv auf andere Branchen und Unternehmen auswirkt, welche nicht direkt mit der Werbewirtschaft verbunden sind. Durch die Produktion, Vermittlung und Verbreitung von Werbung erzielte die Werbebranche im Jahr 2019 eine indirekte Wertschöpfung von 1,45 Milliarden Franken (die Zahlen aus 2020 und 2021 wurden noch nicht erhoben). Somit generiert jeder Franken in der Werbewirtschaft einen zusätzlichen Franken an Wertschöpfung in anderen Schweizer Branchen und zeigt, wie wichtig die Branche für die Gesamtwirtschaft ist.

KS/CS setzt sich aus diesen Gründen laut Mitteilung «dezidiert für einen liberalen, volkswirtschaftlich wertvollen Werbemarkt ein und trägt mit ihrer Arbeit dazu bei, dass Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Schweiz gesichert bleiben».

Die gesamte Studie kann hier nachgelesen werden. (pd/cbe)



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