04.04.2022

HWZ

Marken können etwas fürs Klima tun

Im ersten «Inspire! Markenführungstalk» der HWZ berichteten Alina Swirski von Too Good To Go und Wim Ouboter von Microlino darüber, was sie dazu bewegt, zum Klimaschutz beizutragen.
HWZ: Marken können etwas fürs Klima tun
Teilten ihre Erfahrungen auf dem «Inspire! Markenführungstalk» (v.l.): Alina Swirski von Too Good To Go und Wim Ouboter von Microlino. (Bilder: Louis Rafael Rosenthal)

Der erste «Inspire! Markenführungstalk» fand am 30. März statt. Stephan Feige und Su Franke entwickelten das Gesprächsformat. Persönlich war Medienpartner.

2015 hatten fünf dänische Studierende die Idee, eine App zur Reduktion von Food Waste zu kreieren, wie es in einer Mitteilung heisst. So ist «Too Good To Go» entstanden. Dänemark, Frankreich und Deutschland waren die ersten drei Länder, in denen die App online ging. 2018 folgte die Schweiz. Alina Swirski, seit 2020 Country Managerin, war die zweite Mitarbeiterin bei Too Good To Go Schweiz. Mittlerweile beschäftigt die «Certified B Corporation» in der Schweiz 40 Personen. Weltweit arbeiten 1300 MitarbeiterInnen in 17 Ländern für Too Good To Go.

Essensretter

Food Waste entsteht in der Schweiz vor allem bei den Verbrauchern und in der Herstellung, aber auch im Handel und der Gastronomie. In der Schweiz werden jährlich etwa 2,8 Mio. Tonnen Essen weggeworfen, was 600 CHF pro Person entspricht. Die App Too Good To Go ermöglicht es, überschüssige Lebensmittel aus dem Handel und den Restaurants zu «retten».

In der Schweiz gibt es aktuell 400'000 aktive Too Good To Go Nutzer. 15 Prozent davon nutzen die App regelmässig. Too Good To Go setzt sich zum Ziel, Food Waste grundsätzlich zu reduzieren und leistet in diesem Bereich auch Aufklärungsarbeit. Der Aufdruck «Oft länger gut» auf Verpackungen soll Konsumentinnen und Konsumenten dazu ermutigen, nach dem Ablaufdatum selbst zu prüfen, ob das Produkt essbar ist anstatt es gleich wegzuwerfen.

Ökologisches Autofahren

Wim Ouboter entwickelte vor mehr als 20 Jahren in seiner Garage ein zusammenklappbares Trottinett für Strecken, die zu kurz für das Fahrrad waren, aber doch zu weit, um zu laufen. Anfangs wurde seine Idee belächelt, was dazu führte, dass er sie liegen liess, heisst es in der Mitteilung weiter. Als die Nachbarskinder sich für das «Trotti» zu interessieren begannen, verfolgte er die Entwicklung weiter. Er suchte sich eine Produktionsstätte in China, welche innerhalb eines Jahres von 500 auf 15'000 Mitarbeitende wuchs. Heute erwirtschaftet der Scooter 80 Millionen CHF Umsatz und wird in 80 Ländern verkauft. Bis heute hat das Unternehmen etwa 30 Millionen Scooter verkauft.

Laut Mitteilung entwickelte Wim Ouboter 2015 zunächst einen E-Auto Prototypen, der sich an die BMW Isetta der 1950er Jahre anlehnt. Er zeigte das «Bubble Car» am Autosalon Genf, wo es auf grosses Interesse stiess. Doch wie beim Scooter blieb auch dieser Weg steinig: Uneinigkeiten mit der Fabrik in Italien bis hin zu Rechtsstreitigkeiten. Mittlerweile hat das Unternehmen eine eigene Produktionsstätte in Italien und wird – trotz der Verzögerungen – die ersten Autos bald ausliefern. Wim Ouboter ist überzeugt, dass sich das Fahrzeug durchsetzen wird, sobald Menschen es auf der Strasse sehen und ausprobieren. Unser Planet wird es ihm danken: Im Gegensatz zu einem Auto mit durchschnittlichem Verbrennungsmotor verursacht der Microlino pro gefahrenem Kilometer 70 Prozen weniger CO2 – in der Betrachtung des gesamten Lebenszyklus.

Der nächste «Inspire! Markenführungstalk» ist für September geplant. (pd/mj)



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