Für Sanija Ameti hat ein Post auf Instagram von vergangenen Samstag fatale Folgen: Die GLP-Politikerin und Co-Präsidentin der Operation Libero publizierte dort ein Video, das zeigte, wie sie mit einer Luftpistole auf Maria und Jesus schiesst. Der Post ist nur kurz online. Sie entschuldigt sich sofort öffentlich. Dennoch ist der Shitstorm lanciert. Am Montag muss Ameti aus der Parteileitung der GLP Zürich zurücktreten, ihren Job als Kommunikationsberaterin bei Farner hat sie verloren (persoenlich.com berichtete).
«Das geht zu weit», finden nun zahlreiche Politikerinnen und prominente Persönlichkeiten. Sie haben eine Solidaritätsaktion zur Unterstützung von Saniija Ameti lanciert. Der Titel: «Stoppt die Hetzjagd gegen Sanija Ameti». Was aktuell passiere seien «Verunglimpfungen, Gewaltaufrufe und teilweise rassistische und sexistische Hetze», steht im Appell. Auch eine Politikerin, die einen Fehler mache, müsse fair behandelt werden. Eine öffentliche Entschuldigung und Reue müsse in unserer Gesellschaft einen Wert haben. Gefordert wird ein fairer, respektvoller und verhältnismässiger Umgang mit Ameti. Und: «Wir fordern eine verantwortungsvolle Berichterstattung.»
Zu den Erstunterzeichnenden zählen rund 80 bekannte Persönlichkeiten, auch aus der Medien- und Kommunikationsbranche. So hat David Schärer (selbstständiger Werber), Camille Roseau (Marketing Manager WOZ), Laura Zimmermann (Creative Director PR bei Jung von Matt), Anne-Sophie Keller (Autorin), Franziska Schutzbach (Autorin), Lara Stoll (Satirikerin), Patrick Karpiczenko (Satiriker), Marah Rikli (freischaffende Journalistin und Moderatorin) oder Roger de Weck (Publizist) den Appell unterschrieben. Zudem wird die Aktion von über 2600 namentlich genannten Personen unterstützt. (wid)