Mit der Lancierung des kostenlosen automatisierten Übersetzungsservices tritt das Spin-off der Universität Zürich, Textshuttle, in direkte Konkurrenz zu den KI-Übersetzungsriesen DeepL oder Google Translate, wie es in einer Mitteilung heisst. Während diese jedoch aus dem Ausland kommen, wird Textshuttle vollumfänglich in der Schweiz entwickelt und betrieben. Entsprechend bilden hiesige sprachliche und kulturelle Eigenheiten einen integralen Bestandteil des Services. So sind die Sprachen auf die in der Schweiz üblichen Schreib- und Redewendungen (zum Beispiel ss statt ß) angepasst. Weiter biete Textshuttle gemäss Mitteilung als einziger KI-Übersetzungsdienst weltweit Übersetzungen von und nach Schweizerdeutsch und Rätoromanisch an.
Neben diesen sprachlichen Alleinstellungsmerkmalen hat Textshuttle gemäss Mitteilung auch technische Vorteile: Nutzerinnen und Nutzer können grössere Textmengen und mehr Dokumente übersetzen, als es bei anderen kostenlosen Angeboten möglich ist. Die Dokumente kommen dabei stets im angestammten Layout zurück. Nicht zuletzt lassen sich verschiedene Übersetzungsvarianten generieren.
«Dies ist wichtig, da Nutzerinnen und Nutzer KI-Übersetzungsdienste heute nicht mehr einfach nur für simple Übersetzungen nutzen. Vielmehr geht es ihnen um die Interaktion mit der gewünschten Sprache», so Lucas Seiler, CEO von Textshuttle. «Komplexe KI-Modelle sind heute in der Lage, mehr als nur eine korrekte Übersetzung herzustellen. Mit Textshuttle können sich Nutzerinnen und Nutzer bei Bedarf ganz einfach Alternativen zu einzelnen Wörtern oder Segmenten vorschlagen lassen und die für sie passende Variante wählen.»
Die Übersetzungen von Textshuttle werden mittels künstlicher Intelligenz erstellt, heisst es weiter. Das System lernt auf Basis von vorhandenen Sprachressourcen und indem ihm wiederholt bestehende Übersetzungen gezeigt werden. Die Entwicklung wird in iterativen Prozessen vorangetrieben und laufend durch aktuelle Technologien angepasst und verbessert. Parallel dazu sorgt die breite Anwendung durch Nutzerinnen und Nutzer für eine fortlaufende Evaluation und Verbesserung der Übersetzungsergebnisse.
Bis anhin war Textshuttle ausschliesslich als KI-Übersetzungsdienst für Geschäftskundinnen und -kunden wie Swiss Life, Obi Group oder auch die Migros Bank bekannt. Gegenüber dem kostenlosen Angebot profitieren diese mitunter davon, dass sie Textshuttle auf ihr Corporate Wording trainieren und Style Guides integrieren können.
«Den B2B-Service, unsere kompletteste Übersetzungsdienstleistung, werden wir natürlich auch in Zukunft anbieten. Er ist und bleibt unser Kerngeschäft», wird Seiler in der Mitteilung zitiert. «Das Tolle ist aber, dass auch dieser von der breiten Nutzung der kostenlosen Plattform und dem damit verbundenen fortlaufenden Erkenntnisgewinn profitiert.» (pd/yk)