Orell Füssli erzielte im ersten Halbjahr 2022 mit 97,6 Millionen Franken (Vorjahr 97,3 Millionen) einen Umsatz leicht über Vorjahr und im Rahmen der Erwartungen. Dies in einem angespannten Marktumfeld, das durch steigende Rohstoffpreise, Verknappung zentraler Güter und Rezessionsängste gekennzeichnet ist, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heisst. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg in den ersten sechs Monaten 2022 um 16 Prozent auf 7,4 Millionen Franken (Vorjahr 6,4 Millionen).
Die Geschäftstätigkeiten der Gruppe umfassen vor allem die Teilbereiche Sicherheitsdruck, Industrielle Systeme und Buchhandel.
Sicherheitsdruck
Im Sicherheitsdruck ging der Umsatz um 1,2 Prozent auf 38 Millionen Franken zurück. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg von 4,2 auf 7,8 Millionen Franken. Grund dafür ist laut Orell Füssli ein attraktiver Produktemix.
Industrielle Systeme
Auch im Bereich Industrielle Systeme (Zeiser) setzte der Konzern weniger um - 11 Millionen Franken statt wie im Vorjahr 13,2. Das Unternehmen führt das auf Corona-bedingte Personalausfälle und den Umzug in eine neue Betriebsstätte zurück. Das Betriebsergebnis verringerte sich entsprechend von 3,3 auf 1,9 Millionen Franken. Der Verkauf des ehemaligen Produktionsgebäudes am Standort in Emmingen, Baden-Württemberg, führte zu einem Buchgewinn in der Höhe von 1 Million Franken.
Buchhandel
Mehr umgesetzt hat Orell Füssli im grössten Bereich, dem Buchhandel. Hier nahmen die Verkäufe um 8,7 Prozent auf 45 Millionen Franken zu. Sowohl der Detailhandel als auch der Geschäftskundenbereich, welcher Schulen, Firmen, Behörden und Bibliotheken mit Fachliteratur beliefert, haben laut Firmenangaben zugelegt. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode von 0,6 auf auf 0,9 Millionen Franken. Dies, weil im ersten Halbjahr neue Geschäfte an hoher Frequenzlage eröffnet wurden. So wurden neue Filialen in Luzern und Wil und mit der Übernahme der Buchhandlung Barth ein neuer Standort im ShopVille-Zürich Hauptbahnhof eröffnet. Orell Füssli Thalia lancierte zudem mit der Plattform Skoobe einen neuen Online-Streamingdienst für Bücher, welcher den Zugang zu einer Online-Bibliothek mit über 400’000 Büchern und mehreren 10’000 Hörbüchern anbietet.
Übrige Geschäftsfelder
Die Orell Füssli Verlage erzielten im ersten Semester 2022 einen Umsatz entsprechend den Erwartungen, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Konzentration auf Lern- und Bildungsmedien sowie die bekannten Kinderbuchmarken Globi und Carigiet seien weiter vorangetrieben worden. Mit der Übernahme des Hep Verlags per 1. Juli 2022, einem bedeutenden Anbieter von Schweizer Lernmedien, verdoppelt der Bereich seinen Umsatz und positioniert sich als führender Verlag im Schweizer Bildungsmarkt von Learning Content. Zudem wurde der juristische Fachbereich durch eine Partnerschaft mit dem Portal für juristische Recherchen justement.ch gestärkt.
Die Orell Füssli-Tochter Procivis, ein Softwareunternehmen mit Schlüsseltechnologien für digitale Identitäts- und Zertifikatslösungen, arbeitet im Rahmen der Kooperation mit Swisscom an diversen Pilotprojekten, welche die praktische Anwendung digitaler Nachweise zum Ziel haben.
Aussichten 2022
Auf der Grundlage der vorliegenden Informationen und insbesondere durch die Konsolidierung des Hep Verlags rechnet Orell Füssli für 2022 mit einem leichten Anstieg des Umsatzes und einer Ebit-Marge auf Vorjahresniveau. (pd/mj)