Vertreter von professionellen Bildanbietern in der Schweiz haben am Mittwoch im Zürcher Zunfthaus zur Meisen anlässlich der Jahresversammlung das 30-jährige Bestehen der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Bild-Agenturen und -Archive (SAB) gefeiert, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Gesellschaft setzte sich zusammen aus Vertretern der SAB-Mitgliederorganisationen, Ehrenmitgliedern und einigen besonderen Gästen.
SAB-Präsident Stephan Werder und sein Vorgänger Stefan Wittwer liessen in einem kurzen Rückblick die wichtigsten Meilensteine der vergangenen 30 Jahre Revue passieren. Werder blickt aber auch auf die Zukunft der SAB: «Honorar- und Konditionsempfehlungen haben auch 30 Jahre nach der Gründung der SAB nicht an Bedeutung verloren. Unsere Empfehlungen für Richtpreise sind gerade in Zeiten der Digitalisierung und der damit verbundenen Entwicklungen in der Bildlizenzierungsbrache wichtige Orientierungshilfen für Bildanbieter und Bildanwender bei ihrer Preisfindung.»
Insbesondere die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz und deren Auswirkungen auf die visuelle Branche seien gemäss Mitteilung aktuell Themen, denen sich SAB vermehrt zuwende. «Im Sinne der Mitglieder-Bildagenturen und aller Fotografinnen und Fotografen gilt es, sich mit den neuen Gegebenheiten auseinanderzusetzen und Urheberrechtsfragen bei mit künstlicher Intelligenz erzeugten Bildern zu klären», so Werder.
SAB hatte sich bereits früher zusammen mit anderen Verbänden der Bildbranche aktiv bei der Teilrevision des Schweizer Urheberrechtsgesetz für den Schutz der Fotografie ohne individuelle Gestaltung eingesetzt. Seit dem 1. April 2020 ist der Lichtbildschutz auch in der Schweiz in Kraft.
SAB ist aber auch international vernetzt und hält den Wissensaustausch über die Grenzen hinaus aufrecht, heisst es weiter. So ist SAB ein Gründungsmitglied des europäischen Verbands der Bildagenturen CEPIC (Coordination of European Picture Agencies and Libraries), und kämpft gemeinsam mit den anderen CEPIC-Mitgliedern dafür, dass die rechtlichen Anpassungen des Urheberrechts an Gegebenheiten der Kommunikationsgesellschaft nicht zu Lasten der Urheber geht.
«Die Bildbranche ist in stetigem Wandel begriffen», wird Werder in der Mitteilung zitiert. «Die Arbeit von Verbänden wie der SAB und von verwandten Organisationen ist in Zeiten künstlicher Intelligenz so wichtig wie noch nie. Es gilt heute mehr denn je, die Rechte der Fotografinnen und Fotografen und die Interessen der Bildagenturen vor Urheberrechtsmissbrauch zu schützen.» (pd/yk)