Es gibt anscheinend auch in der Schweiz viele Menschen, die nicht nur offen sind für Übersinnliches, sondern für Heiler auch viel Geld ausgeben. Nützt es nichts, so schadet es (hoffentlich) auch nicht. SRF begleitete einige von ihnen auf ihrer Reise zu pananormalen Therapeuten. Um aufzuzeigen, was bei Gurus und in esoterischen Praxen so abläuft.
In der zweiten Folge von «Reise ins Übersinnliche» sahen wir unter anderem einen Geistheiler, der symbolisch mit einem Skalpell operiert. Ein anderer aus seiner Zunft spürt angeblich, welche Steine und Kristalle gegen die Beschwerden seiner Klienten am besten geeignet sind. Diese stärken angeblich das Immunsystem und Selbstheilkräfte.
Zu einer peinlichen Vorstellung kam es bei einem weiblichen Medium. Die Frau bietet Kontakte aus dem Jenseits an, behauptet Botschaften von Toten übermitteln zu können. Der Versuch, Verbindung mit dem verstorbenen Vater eines jungen Mannes aufzunehmen, ging total in die Hose. Der Kunde war entsprechend enttäuscht.
Das Klimbim wird von zwei Experten erläutert – in aller Kürze. Von Peter Brugger, Neuropsychologe an der Uni Zürich und vom Parapsychologen Lucius Werthmüller. Dieser behauptet: «Es gibt übersinnliche Phänomene. Parapsychologie ist Wissenschaft. Gedankenübertragung und Hellsehen sind Tatsache.» Brugger sagt, ob jemand an Übersinnliches glaube, hänge unter anderem von chemischen Substanzen im Hirn ab. Dieses generiere Illusionen. «Paranormal gibt es nicht.» Die Sicht der Dinge des Spukprofessors und seine Auftritte in der Sendung gefallen mir. Am meisten regte sich Brugger (Vater von Hazel Brugger) über eine sogenannte Auraheilerin auf, die sich an einer Patientin mit Schleudertrauma zu schaffen machte. Brugger: «Diese Heilerin glaubt nicht an das, was sich macht, jede Wette. Dieser Frau sollte man auf die Finger schauen!»
Ansonsten werden in dieser Dokumentation nur wenige kritische Fragen gestellt, es mangelt an Einordnung und Aufklärung. Es fehlte auch die Antwort darauf, wieviel Bares die Gurus ihren Kunden pro Sitzung abknöpfen. Immerhin müssen die Krankenkassen nicht dafür aufkommen. Nicht nachvollziehbar, dass zu diesem mysteriösen Thema gleich drei Sendungen gemacht wurden. Schade um die Sendezeit. Die erste Folge am 28. Februar erreichte in der Primetime übrigens gerade mal einen Marktanteil von 18 Prozent.
TV-Kritik
Spukreise ins Übersinnliche