12.03.2020

#SeifenBoss

Basler Aufklärungskampagne geht viral

Die #SeifenBoss-Kampagne der Basler Agentur Eyeloveyou hat seit der Vorstellung am Montag für viele Reaktionen in den sozialen Medien gesorgt. Sogar ein Techo-Remix wurde aus einem Auschnitt der skurillen Pressekonferenz erstellt.
#SeifenBoss: Basler Aufklärungskampagne geht viral
Wer sich die Hände richtig wäscht, darf sich #SeifenBoss nennen, so die Kernaussage der Kampagne von Eyeloveyou. (Bilder: zVg.)
von Loric Lehmann

Nicht immer ist es eine gute Idee, wenn «erwachsene» Werber Trends aus der Jugendkultur aufnehmen und deren Sprüche in eine Kampagne aufnehmen. Im Fall der Präventionskampagne #SeifenBoss des Kantons Basel-Stadt war es aber wohl richtig: Am Montag wurde über Telebasel eine Pressekonferenz veröffentlicht, in der Regierungssprecher Marco Greiner die neue Präventionskampagne zum Coronavirus vorgestellt hat.

Seither ist der Hashtag und die zugehörige Kampagne ein riesen Thema auf Social Media.

Das Original:


Mittlerweile gab es sogar erste Adaptionen der Kampagne. Ein Beispiel der Brau Bude Basel:


Die Basler Agentur Eyeloveyou war zuständig für Konzeption und Realisation der Kampagne. persoenlich.com fragte Stevie Fiedler, Mitinhaber und Art Director der Agentur, ob er sich auch schon ein #SeifenBoss nennen dürfe.

«Auf jeden Fall – ich wasche bis zu zehnmal pro Tag 30 Sekunden meine Hände – was mich sicherlich qualifiziert. Auch ist mein Handcreme-Verbrauch drastisch angestiegen», so Fiedler. «Als echter #SeifenBoss denke ich beim Händewaschen aber nicht nur an meine Gesundheit, sondern auch an die meiner Mitarbeitenden, meiner Freunde und Freundinnen, meiner Familie und vor allem an die Gesundheit der Risikogruppen.»



«Wer sich die Hände wäscht, übernimmt eine Vorbildfunktion»

Die Vorgaben vom Stadtbasler Gesundheitsdepartement seien klar formuliert worden: Alle Schüler und Schülerinnen sollen erfahren, dass sie sich momentan die Hände gründlich waschen müssen. «Mit dem einprägsamen Hashtag machen wir klar: Wer sich die Hände wäscht, übernimmt eine Vorbildfunktion», erklärt Fiedler.

Besonders ins Auge sticht die gelbe Hautfarbe der Hände. Darauf angesprochen, meint Fiedler, dass die Visuals an Emojis angelehnt und somit von allen auch leicht reproduzierbar sei. Dies erklärte bereits Marco Greiner an der besagten Pressekonferenz: «Die gelben Hände kommen auch aus der Bildwelt der Simpsons. Die kennen Sie wahrscheinlich, die sind auch schon etwas älter», sagte Greiner den anwesenden Journalistinnen und Journalisten.

Zielgruppe: Kinder und Jugendliche

Anders als die Agentur Rod bei der nationalen Kampagne des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zielt die Basler Kampagne ausschliesslich auf Kinder und Jugendliche. Dies war eine Herausforderung für die Agentur, wie Fiedler sagt. Daher spiele ihnen die Aufmerksamkeit, die der Kampagne momentan in den sozialen Medien entgegengebracht wird, sehr in die Hände. Dies, obwohl die Pressekonferenz an sich natürlich kein Kampagnen-Element war.

«Je nach Perspektive ist sie aber ein glücklicher Zufall. Die breite Zielgruppe – vom Kindergarten bis ins Gymnasium – ist schwer unter einen Hut zu kriegen, soviel war uns klar. Wir wussten: Ohne Augenzwinkern werden wir kaum die Reichweite erhalten, den wir uns für diese wichtige, aber etwas trockene Botschaft wünschten», sagt Fiedler.

Auch freute man sich über den Techno-Remix, der am Dienstag auf Soundcloud geladen wurde. «Trotz aller Ironie ist es den Machern hoch anzurechnen, dass sie die Botschaft weitertragen», so Fiedler.

Ausgewählte Reaktionen auf Twitter:




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