08.02.2023

Google Ads

Fake-Anzeige auf Schweizer Newsseiten

Bundespräsident Alain Berset sei verhaftet worden, heisst es. Dabei handelt es sich um eine betrügerische Bannerwerbung. Blick und 20 Minuten stehen in Kontakt mit Google.

«Tausende strömen nach Bersets Verhaftung zu den Geldautomaten», heisst es auf diversen Schweizer Newswebsites. Auch der Schweizer Schauspieler und Komiker Mike Müller wurde darauf aufmerksam:


Was aussieht wie ein Teaser zu einem Artikel, ist in Tat und Wahrheit eine Bannerwerbung, die über das Google-Ad-Netzwerk ausgespielt wurde. «Um es klar zu sagen: Fake-News. Berset wurde nicht verhaftet – trotz laufender GPK-Untersuchung», heisst es auf blick.ch. Dort erschien der dubiose Banner, der zu einer Bitcoin-Abzockerseite führt, die im SRF-Look gehalten ist. Blick habe bereits Schritte eingeleitet, um die Werbung zu blocken.

Überrascht sei man auch in Bersets Innendepartement. Das EDI verurteile diese persönlichkeitsverletzende Werbung in aller Form, heisst es im Blick. «Wir erwarten von Google und den betroffenen Medienhäusern, dass sie umgehend Massnahmen dagegen in die Wege leiten», wird Gianna Blum, Co-Leiterin Kommunikation im EDI, zitiert.

Auch auf 20 Minuten erschien die betrügerische Werbung. «Diese Fake-Inserate sind seit Jahren ein Ärgernis für die Medienbranche und die User», heisst es auf 20min.ch. Die Betrüger würden dabei gerne bekannte Namen nutzen, um glaubwürdig zu wirken.


«Wir tun alles Mögliche, um solche Ads zu vermeiden», sagt Roland Rothenbühler, Head of Programmatic beim Werbevermittler Goldbach, gegenüber 20 Minuten. In allen Systemen von Goldbach seien Blocklists und sogenannte Protection Rules hinterlegt. Trotzdem würden es Betrüger schaffen, solch hinterlegte Barrieren zu überwinden.

Auch hier: Die Berset-Werbung sei über Google ausgespielt worden, wo «die eingestellten Protection Rules offenbar nicht gegriffen haben», so Rothenbühler. Man stehe mit Google in Kontakt.

Die Fake-Anzeige erschien auch auf diversen Portalen von Tamedia-Titeln, auf weltwoche.ch, aber auch internationalen Medienseiten wie N-TV oder Spiegel. (cbe)



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