Die Mitglieder des ADC Switzerland haben bei den alljährlichen ADC Awards 384 Einsendungen juriert und die kreativsten, herausragendsten und wegweisendsten Arbeiten ausgezeichnet, wie die Organisation am Sonntag in einer Mitteilung schreibt.
Nachdem bereits vor zwei Wochen die Bronze-Gewinner bestimmt wurden, traf sich am vergangenen Mittwoch die Gold-Jury, um die Besten der Besten zu küren. Dabei wurden neben vier Gold-Würfeln, einem Student of the Year und einem Evergreen erstmals auch der ADCESG Award und der Grand Prix vergeben.
Die ADC Goldwürfel 2023
«Wenn die Debatte verstummt» von Stories für NZZ Neue Zürcher Zeitung:
«When art has to travel» von Ruf Lanz für Welti-Furrer Fine Art AG:
«Punkt für Punkt» von Punkt, Punkt, Komma, Strich PPKS:
«Das Migros-Bier» von Wirz Group für Migros-Genossenschafts-Bund:
Auch ein Evergreen wurde vergeben. Der ADC ehrt damit Kunden, die über einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren herausragende und vom ADC ausgezeichnete Kommunikation gemacht haben.
Der Evergreen 2023 geht an:
- «Neue Kunstzugänge» von Ruf Lanz für Museum Haus Konstruktiv
Elf Silber Auszeichnungen gehen an:
- «Unplay the hate» von Freundliche Grüsse & Bandara für All Out
- «Digital Time Warp Collection» von SiR MaRY für Beyer
- «Diskrete Alkoholtherapie» von Ruf Lanz für Arud Zentrum für Suchtmedizin
- «When art has to travel» von Ruf Lanz AG für Welti-Furrer Fine Art (2x Silber)
- «Al Mulinetto» von Farner für Al Mulinetto
- «Migros Weihnachten 2022» von Wirz Group für Migros-Genossenschafts-Bund
- «The Wool Jersey» von thjnk Zürich AG für Ochsner Sport
- «Pavillon Expo 2020 Dubai» von Bellprat Partner für Polish Investment and Trade Agency
- «Pavillon Medienfassade» von iart für Novartis
- «Das Migros-Bier» von Wirz Group für Migros-Genossenschafts-Bund
Auch ein Student of the Year wurde gekürt.
Die Gewinnerin dieses beim Nachwuchs ausserordentlich begehrten Würfels heisst dieses Jahr:
- «In The Fridge» von Sasha Luo für die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)
Grand Prix für «Das Migros-Bier» von Wirz Group
ADC Präsident und Jury-Chairman Thomas Wildberger zum Grand Prix: «Ein Grand Prix wird nur vergeben, wenn eine Gold-Arbeit noch ein kleines bisschen mehr schimmert und glänzt als die anderen. Wenn sie Best-of-Show ist. Wenn sie mehr bewegt hat als nur unsere Jurorinnen und Juroren, nämlich die ganze Schweiz. Wenn die Idee so einzigartig ist, dass man sie nicht mehr wiederholen kann. Wenn sie bis ins letzte Detail sauber durchorchestriert ist und selbst nach Kampagnen-Ende nicht aufhört, Spass zu machen. Genauso wie ‹Das Migros-Bier›».
Zum ersten Mal ein ADCESG-Award
Der ADC will nicht nur die Werbung verbessern, sondern auch die Welt. Deshalb wurde dieses Jahr der ADCESG Award eingeführt, der Unternehmen, Agenturen und Produktionen würdigen soll, denen unser Planet ebenfalls am Herzen liegt. ESG steht bekanntlich für Environmental, Social, Governance – alles Bereiche, an denen kein Unternehmen mehr vorbeikommt. Bei der Jurierung war Tosson El Noshokaty anwesend, Partner bei der Marketingberatung Prophet und ausgewiesener ESG-Experte. Bei der Beurteilung der fünf Arbeiten, die für den Award infrage kamen, wurde darauf geachtet, dass möglichst viele ESG-Kriterien berücksichtigt worden sind, beispielsweise eine klimaneutrale Produktion, eine diverse Zusammensetzung der Projektteams auf allen Seiten oder Lohntransparenz. Auch der Würfel selbst ist natürlich ESG-konform. Er wurde aus heimischem Holz in Handarbeit gefertigt, enthält Botschaften in Esperanto und stammt vom Bieler Klimaaktivisten und Künstler Parzival’, einem Vertreter der Outsider Art und einem der wichtigsten zeitgenössischen Schweizer Kunstschaffenden.
Gewonnen hat den ersten ADCESG Award die Arbeit «Punkt für Punkt» von Punkt, Punkt, Komma, Strich (PPKS) für das erste inklusive und wissenschaftlich evaluierte Lernmittel, das Vorschulkinder mit Blindheit sowie mit und ohne Sehbeeinträchtigung an die Schrift heranführt. Eine inklusive Gesellschaft schon von Beginn an, nämlich als selbstverständlich für unsere Kinder zu etablieren, ist das erklärte Ziel dieses Forschungsprojekts, welches in Zusammenarbeit mit unter anderem der Pädagogischen Hochschule Heidelberg entwickelt wurde.
Chopin hält Laudatio auf Frank Bodin dank KI
Anlässlich der diesjährigen Preisverleihung wurde der langjährige ADC-Präsident Frank Bodin in die Hall of Fame aufenommen. Die Laudatio hielt sein Idol Frédéric Chopin. Dieser liess die himmlische Jam-Session mit Mozart, Bach, Elvis und Michael Jackson für einmal ausfallen und kehrte nach 174 Jahren dank KI erstmals auf die Erde zurück. Der Starkomponist outete sich als Fan des Starwerbers und würdigte dessen grossen Verdienste für die gesamte Kommunikations-Branche. Schliesslich kam er in seiner humorvollen Rede zum Schluss, dass Bodin auch mit 61 Jahren dem Fragealter immer noch nicht entwachsen sei, wie seine drei Q’s und seine zwei Bücher voller Fragen beweisen – und forderte ihn auf, trotz der Ehrung, weiterhin zu kreativem Ungehorsam auf.
Walter Pfeiffer als Pionier und Inspirator gelobt
Ebenfalls in die Hall of Fame aufgenommen wurde der Fotograf Walter Pfeiffer. In ihrer Laudatiosagte ADC Vorstandsmitglied und Kunsthistorikerin Michelle Nicol: «Walter Pfeiffers Photographien und Filme sind speziell, weil sie uns auf zauberhafte Art mit einer unmittelbaren Erlebniswelt bekannt machen, die uns so noch nie aufgefallen ist. Da räkelt sich eine getigerte Katze in einem Miniaturliegestuhl gerade so, als wäre sie ein Filmstar. Da ist ein Teller abgenagter Melonenschalen, auf denen die Spuren von Zähnen zu sehen sind, was zugleich urchig, archaisch, obszön, und etwas sexy wirkt. Der Künstler Walter Pfeiffer ist ein Pionier. Jüngere Generationen sind inspiriert und schauen zu ihm hoch: Jürgen Teller, Wolfgang Tillmans, Nan Goldin, Collier Schorr, Ryan McGinley. Wir freuen uns, dass der ADC ab heute in Walter Pfeiffers Welt Wohnrecht geniesst.»
Das Fazit des Präsidenten
Für Thomas Wildberger war dies die erste ADC-Prämierung und die ersten Creative Days unter seiner Guide als frischgekürter Präsident. Gegenüber persoenlich.com meinte er, dass es dem ADC gelungen sei, ein vielfältiges, inspirierendes Programm zu organisieren, welches zahlreiche Besucherinnen und Besucher angezogen habe. «Hervorheben möchte ich dennoch ADC forward,» so Wildberger, «unser Leadership-Programm, bei dem es darum geht, die Position der Frauen in unserer Branche zu stärken und welches ab jetzt ein fester Bestandteil unserer Aktivitäten ist. Aber nicht nur Diversität liegt uns am Herzen, sondern überhaupt alle Themen rund um ESG. Dem wollten wir dieses Jahr einen besonderen Rahmen geben, und zwar in Form eines neu eingeführten Preises, dem ADCESG Award.» (pd/nil)