09.12.2018

Google

Auch Angestellte in Zürich protestieren gegen China-Projekt

In einem neuen offenen Brief stellen sich Google-Mitarbeiter gegen das «Projekt Dragonfly» des Konzerns. Unter den 700 Mutigen sind laut dem «SonntagsBlick» mindestens sechs Mitarbeiter von Google in Zürich.
Google: Auch Angestellte in Zürich protestieren gegen China-Projekt
Zürich ist für Google schon heute der wichtigste Entwicklungsstandort ausserhalb der USA. Hier arbeiten über 2000 Mitarbeiter und es sollen noch mehr werden. (Bild: Keystone/Ennio Leanza)

Rund 700 Google-Angestellte haben laut dem «SonntagsBlick» einen neuen offenen Brief unterschrieben, mit dem sie gegen das «Projekt Dragonfly» des Konzerns protestieren. Unter den «700 Mutigen» seien mindestens sechs Mitarbeiter in Zürich. Der «SonntagsBlick» habe sie lokalisieren können. Öffentlich reden wollten sie aber nicht.

Dragonfly sei ein Google-internes Programm für eine auf chinesische Bedürfnisse angepasste Suchmaschine. Initiiert worden sei der Brief von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Man sei gegen Technologien, die Mächtige unterstützten und die Schwachen unterdrückten, hiess es in dem Brief.

Gegenüber dem SoBli teite Google mit, dass Dragonfly ein erforschendes Projekt sei. Zudem sei noch nicht entschieden worden, ob es Google lanciere. «Die Privatsphäre ist für Google nicht verhandelbar», führte ein Konzernsprecher gegenüber dem «SonntagsBlick» weiter aus.

Genau in diesem Punkt bestehen laut «SonntagsBlick» aber Zweifel. Wer am boomenden chinesischen Internetmarkt teilhaben will, muss sich strengen Regeln unterwerfen. Google-Angestellte, die an Dragonfly mitgearbeitet haben, äusserten sich gegenüber US-Medien besorgt. So sollen Suchbegriffe für die Behörden zugänglich sein. Wer nach einem heiklen Thema googelt, riskiere ­einen Besuch der Polizei. (eh)

 



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240426