Google hat im Streit um mögliche Manipulationen seiner Suchergebnisse neue Änderungen bei der Anzeige der Ergebnisse angeboten. Die Suchergebnisse bestimmter Kategorien könnten künftig unter anderem einen grösseren Teil der Google-Seite einnehmen, und sie könnten auch die Logos der angezeigten Firmen enthalten, wie EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Dienstag in Brüssel erklärte.
Die EU-Kommission und Konkurrenzfirmen verdächtigen Google seit längerem, bei der Anzeige bestimmter Suchergebnisse zu tricksen. Google könnte möglicherweise Suchergebnisse zu seinen Gunsten manipulieren, und zwar bei Suchen nach anderen, spezialisierten Suchdiensten, wie Google sie auch selbst betreibt. Beispiele sind Google Flights für Flugreisen und Google Places zum Finden lokaler Unternehmen.
In Brüssel läuft darum ein Wettbewerbs-Verfahren gegen den US-Konzern, bei dem ihm eine hohe Geldbusse droht. Es geht neben dem Manipulationsverdacht noch um weitere Punkte, darunter die Verwendung von Inhalten anderer Webseiten durch Google. Auch in allen diesen Punkten bot Google nach Almunias Worten weitere Nachbesserungen an früheren Zugeständnissen an.
Google betonte am Dienstag, die vorgeschlagenen Änderungen seien sehr weitgehend. Der Konzern habe "die schwere Entscheidung" getroffen, auf Forderungen der EU einzugehen, um den Streit beizulegen.
Almunia erklärte, das Verfahren sei nun "an einem entscheidenden Punkt". Die Kommission holt jetzt erneut die Ansicht von Konkurrenzfirmen von Google ein. Zugleich nimmt sie die Vorschläge technisch genau unter die Lupe. Wenn die Ermittlungen zufriedenstellend verlaufen, könnte die Kommission die von Google angebotenen Zugeständnisse für rechtlich bindend erklären und den Fall im Frühjahr ohne Geldbusse abschliessen, erläuterte Almunia. Er schloss jedoch auch eine weitere Konfrontation nicht aus. (sda)
