26.09.2013

Twitter

Easyjet mahnt Passagier wegen kritischen Tweets ab

Fluggesellschaft entschuldigt sich und twittert selber.
Twitter: Easyjet mahnt Passagier wegen kritischen Tweets ab

Mark Leiser wartete am Dienstagabend am Flughafen von Glasgow um mit einer Easyjet-Maschine nach London zu fliegen. Weiter sollte es für den Universitätslehrer mit dem Zug nach Portsmouth gehen. Geplant war der Flug für 21.20 Uhr, aber den Passagieren wurde mitgeteilt, dass mit rund 90 Minuten Verspätung zu rechnen sei. Auf die Frage von Leiser, wann der letzte Zug vom Flughafen Gatwick nach London fahre, erhielt er laut W&V nur eine "rüde" Antwort. "Easyjet sei für den Flug von einem Ort zum anderen verantwortlich und nicht für die anschliessende Weiterfahrt." Weiter teilte die auskunftgebende Flugbegleiterin mit, dass auch ein Soldat, der zu einem Schiff nach Portsmouth müsse, den Anschluss in London verpassen würde – also könne man auch nichts für ihn, Leiser, machen.

Leiser twitterte daraufhin in kritischem Ton über den Vorfall. Als Folge wurde er von Easyjet-Angestellten aus der Warteschlange geholt und diese wollten ihm den Flug verweigern.

Wie W&V "Independent" zitiert, erklärte Leiser einem Mitarbeiter: "Ich war keine Bedrohung, sondern nur kritisch. Ich nenne es freie Meinungsäusserung." Auf diese Äusserung fragte der Mitarbeiter, ob Leiser Anwalt sei und mahnte ihn weiter ab: "Sie sind Anwalt. Sie wissen, dass Sie solche Dinge nicht tweeten können und dann erwarten, dass Sie Easyjet fliegen dürfen."

In das Flugzeug durfte Leiser erst als er sich als Rechtsdozent der Universität Strathclyde ausweisen konnte. Danach berichtete er über Twitter, dass sich Easyjet bei ihm gemeldet und sich entschudligt habe.

Auch die Fluggesellschaft meldete sich öffentlich zu Wort: "Wegen Aktivitäten in sozialen Netzwerken sei einem Passagier noch nie das Boarding verweigert worden - nur wegen störendem Verhalten.", schreibt W&V weiter. Auf dem offiziellen Twitter-Account von Easyjet hiess es ausserdem, dass die Mitarbeitenden keine "sozialen Plattformen nach kritischen Tweets durchforsten."

Leiser wird nach eigenen Angaben seine nächste Vorlesung dem Thema "freie Meinungsäusserung und Soziale Medien" wimden. Easyjet darf sich mittlerweile mit dem #Easyjetgate befassen. (lf/Screenshots: Twitter und W&V)

Titelbilder: Keystone


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