17.09.2024

Instagram

Eltern von Teenagern erhalten mehr Macht

Nutzer unter 16 Jahren werden den Schutz nur mit Zustimmung der Eltern lockern können.

Eltern von Teenagern bei Instagram bekommen mehr Kontrolle über die Nutzung der App durch ihre Kinder. Dabei wird unter anderem eingeschränkt, wer sie kontaktieren kann und was sie bei Instagram sehen. Zudem will der Mutterkonzern Meta unter anderem mit Hilfe Künstlicher Intelligenz besser erkennen, wenn Teenager ein falsches Alter angeben.

«Wir denken, dass das die richtige Balance zwischen den Rechten der Teenager und der Eltern sowie der Rolle von Social-Media-Unternehmen wie unserem ist», sagte Meta-Politikchef Nick Clegg. Die neuen Einschränkungen könnten dazu führen, dass Teenager Instagram weniger nutzen, räumte er ein. Man hoffe aber auf mehr Vertrauen der Eltern in die Vorkehrungen zur Sicherheit ihrer Kinder.

Instagram-Nachtruhe und mehr Aufsicht

Zu den Schutzmechanismen, die bis zum Alter von 16 Jahren nicht ohne die Eltern geändert werden können, gehören ein Nachtmodus, ein Zeitlimit, private Konten sowie die Einschränkung sogenannter «sensibler Inhalte» wie kosmetische Eingriffe oder Gewalt. Dazu kommt die Filterung von beleidigenden Wörtern aus Kommentaren.

Eltern werden zudem prüfen können, mit wem ihre Teenager-Kinder in den vergangenen sieben Tagen gechattet haben. Den Inhalt der Nachrichten können sie dabei nicht sehen. Ausserdem können Eltern ein hartes Zeitlimit für die tägliche Nutzung setzen, nach dem die App nicht mehr verfügbar ist – oder den Zugang für bestimmte Zeiträume sperren.

Einführung in EU bis Jahresende

Die neuen Teen-Accounts werden zunächst in den USA, Grossbritannien, Kanada und Australien eingeführt. In der EU soll es bis Jahresende losgehen - und dann rund um die Welt im kommenden Jahr. Danach soll es Teen-Konten auch auf anderen Meta-Plattformen geben. Zum Konzern gehören neben Instagram unter anderem auch Facebook, WhatsApp und Threads.

Die KI-Systeme, die nach falschen Altersangaben suchen, werden unter anderem Profil-Informationen sowie die Interaktionen mit Beiträgen und anderen Accounts auswerten. Daraus könne man abschätzen, ob sich Teenager vielleicht für Erwachsene ausgeben. Die so aufgespürten Nutzer werden ebenfalls in Teen-Konten verlagert – mit der Option, die Einschränkungen loszuwerden, für den Fall, dass die Software sich irrte.

Meta wolle mit dem Vorstoss auch eine Debatte über einfach nutzbare Kontrollmechanismen für Eltern über Apps verschiedener Anbieter hinweg voranbringen, sagte Clegg. Dem Unternehmen wird – wie auch anderen Online-Diensten – immer wieder vorgeworfen, nicht genug für den Schutz junger Nutzer auf den Plattformen zu unternehmen. (awp/sda/dpa/spo)


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