27.08.2020

Durch iOS 14

Facebook warnt vor Werbeverlust für Publisher

Neue Apple-Privatsphäre-Features verbieten Tracking ohne Erlaubnis. Der Umsatz könnte zurück gehen.

Facebook befürchtet durch das Apple-Update iOS 14 eine Halbierung seiner Werbeeinnahmen und auch jener von App-Entwicklern, die seine Werbetracking-Tools verwenden. Das Update enthält mehrere Privatsphäre-Features, die es Unternehmen erschweren, Konsumenten im Internet ohne deren Zustimmung mit personalisierten Anzeigen zu verfolgen.

Explizit um Erlaubnis bitten

App-Entwickler benutzen auf Facebook das sogenannte Audience Network, mit dem sie anhand von Nutzerdaten der Plattform gezielt personalisierte Werbung zeigen können. Apple-Geräte stellen diese Informationen für Facebook und seine Werbepartner mittels eines «Identifier for Advertisers» (IDFA) zur Verfügung. Mit iOS 14 muss jeder einzelne App-User jedoch explizit um Erlaubnis für diesen Datenaustausch bitten. Stimmen Anwender nicht zu, können App-Entwickler kein Werbetracking betreiben.

Facebook zufolge werden durch diese neuen Privatsphäre-Features viele User das Tracking verbieten, was vor allem ein Nachteil für Kleinunternehmen (Publisher) sei, die auf Werbeeinnahmen angewiesen sind. «Das Update wird vielen unserer Entwickler in einer jetzt schon sehr schwierigen Zeit schaden», warnt der Konzern.

Angesichts der vielen unbekannten Variablen sei es schwierig, die Auswirkungen für Publisher und Entwickler zum jetzigen Zeitpunkt vorauszusehen. «In Tests haben wir einen Einnahmenrückgang von mehr als 50 Prozent bei Audience-Network-Publishern festgestellt, wenn die Personalisierung von Anzeigen entfernt wird und die Kampagne auf die Installation von mobilen Apps abzielt», schreibt Facebook.
Facebook arbeite an kurz- und langfristigen Strategien arbeiten, um Publisher im Zuge dieser Veränderungen zu unterstützen.
Vorerst will der Facebook zudem die IDFA-Informationen von Apple nicht mehr in Anspruch nehmen. Wegen dem Rückgang der Werbeeinnahmen könne sich die Verwendung des Audience Networks bei Apple-Geräten in Zukunft möglicherweise nicht mehr auszahlen. (pte/eh)


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