27.02.2014

Bakom

Handys sind nicht völlig abhörsicher

Die entsprechende Abhörsoftware kann im Internet heruntergeladen werden.

Wer ein Handy benutzt, muss damit rechnen, abgehört oder ausspioniert zu werden. Obwohl die Mobilfunkbetreiber ihre Netze sicherer gemacht haben, ist ein Lauschangriff nicht völlig ausgeschlossen, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) in einem am Donnerstag veröffentlichten Newsletter festhält.

Mobilfunknetze mit UMTS- oder LTE-Technologie gelten als sicher, GSM-Mobilfunkverbindungen können jedoch unter Umständen abgehört werden. Die entsprechende Abhörsoftware und die Codebücher könnten im Internet heruntergeladen werden, schreibt das Bakom. "Missbräuchliches Abhören von Gesprächen durch unbefugte Dritte kann somit nicht kategorisch ausgeschlossen werden."
 
Dafür wird entweder mit dem Abhörgerät die Kommunikation zwischen Handy und Funkantenne des Mobilfunkanbieters mitgeschnitten, oder das Abhörgerät fungiert selber als Endgerät. Swisscom und Sunrise verwendeten bereits einen sichereren Verschlüsselungsstandard, Orange habe einen solchen angekündigt, hält das Bakom fest.

Viren-Apps bereiten Probleme 
Während Funkübertragung selber sicherer wird, machen mit Viren und anderer Schadensoftware kontaminierte Apps immer mehr Probleme. Wegen der grossen Verbreitung sind Android-Plattformen besonders gefährdet. Trojaner können beispielsweise mit einem kostenlosen Smartphone-Spiel auf das Handy gelangen.
 
Während vordergründig das Spiel zur Verfügung steht, kann dieses im Hintergrund ein Schadenprogramm installieren. Dabei handle es sich zum grossen Teil um Software, die Informationen über die Tätigkeit des Handynutzers sammle und an weiterleite, so genannte Spyware.Diese kann das Verhalten beim Internetsurfen aufzeichnen, Tastaturanschläge protokollieren, Telefone mitschneiden oder sogar Transaktionsnummern für Internetbanking aufzeichnen. Verbreitet seien auch Programme, die ein Gerät unbemerkt für kostenpflichtige SMS registrierten oder teure Nummern anriefen, schreibt das Bakom.
 
Ganz schutzlos sind Handynutzerinnen und Handynutzer jedoch nicht. Das Bakom hält verschiedene Tipps bereit, wie das Risiko, ausspioniert zu werden, vermindert werden kann. Dazu gehört, keine Apps unbekannter Herkunft herunterzuladen oder ein Virenschutzprogramm zu installieren. (sda)
 
 


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