15.06.2011

Studie

Jobsuche vermehrt über Social Media

Online-Jobbörsen werden wichtiger.

Das Internet ist für Jobsuchende die erste Anlaufstelle: Jeder vierte Schweizer findet über eine Online-Jobbörse zu einem Job. Jeder Fünfte verdankt seine aktuelle Stelle einer Weiterempfehlung im Kontaktnetzwerk. Fast genauso viele (18 Prozent) haben über ein Personalvermittlungsunternehmen zu ihrer momentanen Tätigkeit gefunden. Das klassische Stelleninserat in Zeitungen verliert hingegen an Bedeutung: Nur jeder Zehnte wurde über ein Printinserat auf den aktuellen Job aufmerksam.

Jobsuchende entdecken Social Media für ihre Karriere

Bisher haben zwar nur zwei Prozent der Schweizer Befragten über Social Media einen Arbeitgeber gefunden. Dennoch setzen 24 Prozent der Befragten bei der Stellensuche auf Social-Media-Dienste – vor allem, um sich über Jobs zu informieren und auszutauschen. Mit diesem Ergebnis liegt die Schweiz im Mittelfeld der europäischen Rangliste. Befragte in Portugal (38 Prozent), Italien, den Niederlanden und Polen (jeweils 33 Prozent) nutzen Social Media am häufigsten zur Jobsuche. Die beliebtesten Plattformen sind LinkedIn, Facebook, Blogs und Twitter.

Wenig Richtlinien zur Nutzung von Social Media am Arbeitsplatz

Gemäss der Kelly-Umfrage besitzen Schweizer Unternehmen kaum Vorschriften zur Nutzung von Social-Media-Diensten am Arbeitsplatz: Nur 35 Prozent der Befragten kennen entsprechende Unternehmens-richtlinien. 37 Prozent geben an, dass es keine Restriktionen zum Einsatz von Social Media am Arbeitsplatz gibt. Und 28 Prozent wissen nicht, ob ihr Unternehmen überhaupt eine Social Media Policy besitzt. Vor allem im Dienstleistungsbereich (53 Prozent), im Kundenservice (55 Prozent) sowie in der Einzelhandelsbranche (47) sind die Nutzung von Social Media am Arbeitsplatz geregelt.

Vor allem Männer nutzen Social Media für die Jobsuche

Vergleicht man die Ergebnisse nach Geschlecht, zeigt sich ein markanter Unterschied: In der Schweiz nutzen deutlich mehr Männer (27 Prozent) als Frauen (20 Prozent) Social-Media-Plattformen für die Jobsuche. Im Generationenvergleich variieren die Unterschiede nur marginal. Befragte aus dem IT-Bereich haben mit 46 Prozent die Nase vorn – sie sind am häufigsten auf digitalen Netzwerken unterwegs, wenn es um die Karriere geht. Dahinter folgen die Einzelhandelsbranche (37 Prozent), die Wissenschaft bzw. Pharmazie sowie die Öl- und Gasindustrie (jeweils 33 Prozent).

30 Minuten täglich für Social-Media-Aktivitäten

Knapp  die  Hälfte  der  Schweizer  Befragten  bewegt  sich  täglich  bis  zu  30  Minuten  auf  Social-Media- Plattformen. 18 Prozent nutzen sie täglich bis zu einer Stunde, 8 Prozent sogar länger. Ein Viertel der  Befragten  beschäftigt  sich  gar  nicht  mit  Social  Media.  Im  Generationenvergleich  sind  die  älteren  Internetnutzer den jungen dicht auf den Fersen: Bei der jüngsten Generation Y (18 bis 29 Jahre) sind drei  von vier Befragten bis zu einer Stunde täglich auf Social-Media-Kanälen aktiv, gefolgt von der Generation X  (30 bis 47 Jahre) mit 66 Prozent und der Babyboomer-Generation (48 bis 65 Jahre) mit 60 Prozent.



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