07.02.2013

Google

Künstler protestieren gegen neue Bildersuche

Wollen notfalls vor Gericht.

Google will bei seiner Bildersuche künftig nicht mehr nur Miniaturversionen von Fotos anzeigen, sondern grosse, hoch aufgelöste Abbildungen. Künstler und Fotografen laufen Sturm. Sie befürchten weniger Besucher auf ihren eigenen Sites und dadurch verminderte Werbeeinnahmen.

Google "ignoriert das Urheberrecht und tritt Kreative mit Füssen", heisst es in einem Video auf der Protestseite "Verteidige dein Bild" im Internet. Die Unterstützung habe ihn motiviert, "das Ganze notfalls wirklich vor Gericht zu bringen", sagte der Initiator der Aktion, Michael Schilling, der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. Bisher zeigt die Suchmaschine auf der Ergebnisseite nur Miniaturversionen der Fotos. Klickt der Nutzer auf das kleine Bild, wird die Original-Webseite, auf der das Bild veröffentlicht wurde, in einem Rahmen auf der Google-Seite geladen.
 
Dort ist das Bild dann grösser zu sehen. In einer Spalte rechts daneben werden von Google zusätzliche Informationen wie die Bildgrösse in Pixeln angezeigt. In der neuen Ansicht soll ein Klick auf das Bild nun direkt auf der Google- Ergebnisseite eine grössere Version aufrufen.
 
Google keiner Schuld bewusst
 
Ein Google-Sprecher erklärte, dass Bilder so "schneller, schöner im Design und verlässlicher angezeigt werden". Es sei einfacher, mehrere Bilder hintereinander anschauen. Informationen zur Quelle würden an mehreren Stellen angezeigt. Beispielbilder von Google zeigen die Quelle sowie den Hinweis, "dieses Bild könnte urheberrechtlich geschützt sein".
 
"Wir, Betreiber von Webseiten, lassen uns von Google nicht als kostenlose Bildlieferanten einspannen", halten Künstler dagegen. Mehr als 750 Menschen haben den Aufruf "Verteidige dein Bild" online unterzeichnet. Sie fürchten, dass weniger Nutzer auf die eigentliche Quelle der Fotos - die Webseiten der Künstler selbst - gelangen. Dadurch würden ihnen Werbeeinnahmen verloren gehen. Google bestreitet das: Untersuchungen hätten gezeigt, dass im Gegenteil mehr Menschen auf die Ursprungsseite der Bilder klickten. (sda)

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