Spar Schweiz hatte ursprünglich geplant, 147 Standorte mit Sensoren auszustatten, welche eine grobe Alters- und Geschlechtsabschätzung der Kundschaft vornehmen, berichtet die NZZ am Sonntag. Mit den erhobenen Daten kann auf den Ladenbildschirmen personalisierte Werbung ausgespielt werden.
In mehreren Filialen war das System bereits installiert. Die Sensoren würden nun aber nach und nach abgebaut, heisst es bei Spar. «Die Feedbacks unserer Kundschaft veranlassten uns dazu, auf personalisierte Werbung wieder zu verzichten», schreibt das Unternehmen und hält fest, die Privatsphäre der Kundinnen und Kunden sei stets gewahrt gewesen.
Dem widerspricht die HSG-Professorin Monika Simmler. Schon die Auswertung schematischer Merkmale wie Geschlecht oder Alter sei ein Eingriff in die Grundrechte, sagt sie gegenüber der NZZ am Sonntag. Simmler kritisiert auch andere Technologien zur Gesichtsanalyse und Gesichtserkennung, die in der Schweiz derzeit auf dem Vormarsch sind: «Die Gesamtheit der Datensammlung durch den Staat und private Anbieter führt zu einer Überwachungsdichte, die unsere Freiheit bedrohen kann.» (pd/spo)