23.10.2012

Deutschland

Online-Werbung überholt erstmals TV

Marktforscher prognostizieren starkes Wachstum.

Mit einem Marktanteil von 23 Prozent ist die Online-Werbung der grösste Umsatzträger im Werbemarkt und überholt damit in Deutschland erstmals die klassische Fernsehwerbung, die einen Marktanteil von 20,8 Prozent erreicht. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC), die ein jährliches Wachstum von 2,8 Prozent der gesamten Branche bis 2016 vorhersagen.

Robustes Wachstum, steigende Erlöse

"Für die kommenden fünf Jahre erwarten wir uns ein robustes Wachstum des deutschen Medienmarktes, angetrieben vor allem durch die steigenden Erlöse bei den digitalen Medien", sagt Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie bei PWC. Das Internet bleibt damit der massgebliche Wachstumstreiber der deutschen Unterhaltungs- und Medienbranche. Die Branchenerlöse sind im vergangenen Jahr laut der Studie um 2,6 Prozent gestiegen. Das Internet konnte zum ersten Mal das Fernsehen vom ersten Platz verdrängen und erreicht einen Vorsprung von 2,2 Prozent.

Alleine im vergangenen Jahr konnte die Online-Werbung um 12,3 Prozent zulegen. Der Abstand zu den klassischen Werbearten wird sich den Forschern zufolge vergrössern. "Die Verlagerung der Werbebudgets ins Internet und zugunsten von digitalen Medien wird auch in den kommenden Jahren nicht nachlassen", so Ballhaus.

Krise nahezu überwunden

Insgesamt konnte sich die Werbewirtschaft von den Folgen der Wirtschaftskrise gut erholen. Mit einem Wachstum von 3,1 Prozent konnte beinahe das Niveau wie vor dem Fall der Finanzmärkte von 2008 erreicht werden. Für die Trendumkehr sollen laut PWC die steigenden Werbeeinnahmen und Konsumentenausgaben sorgen. Das Marktvolumen der deutschen Medienbranche soll 2016 zudem die Hürde von 70 Milliarden Euro nehmen.

In der Untersuchung wurden auch der Musik- und Videospielmarkt untersucht. Die Musikindustrie hat sich laut den Forschern entspannt. Im vergangenem Jahr wurde ein kleines Minus von 0,4 Prozent verzeichnet und 2013 soll die Musikbranche nach vielen Jahren erstmals wieder wachsen. "Musik und Videospiele sind in der Anpassung und Implementierung digitaler Geschäftsmodelle bereits vorgeschritten", so Ballhaus abschliessend.

Der Videospielemarkt konnte seine positive Entwicklung im Jahr 2011 fortsetzen und die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro übertreffen. Trotz eines Umsatzrückgangs von 1,4 Prozent im Jahr 2011 machten die Konsolenspiele wie in den Vorjahren mit einem Umsatz von knapp 1,1 Milliarden Euro den grössten Teil des deutschen Videospielemarktes aus. (pte)


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