06.02.2013

Zürcher Silvesterzauber

Resultate von App-Projekt für Polizei nicht brauchbar

ETH-Forscher wagen nächsten Versuch am Züri-Fäscht.

Am Zürcher "Silvesterzauber" wollten Forschende der ETH mit einem Smartphone-App-Projekt die Bewegungen der Menschenmenge in Echtzeit sichtbar machen und der Stadtpolizei übermitteln. Von den 200'000 Besuchenden des Anlasses hatten aber nur 100 zum Zeitpunkt des Feuerwerks die App aktiviert.
 
Aufgrund der geringen Benutzung der immerhin 2'700 Mal heruntergeladenen App und der Überlastung der Netze hätten sich "keine direkt brauchbaren Ergebnisse für die Polizei" ergeben, heisst des in einem Communiqué des Zürcher Polizeidepartements vom Mittwoch. Die App habe jedoch einwandfrei funktioniert und den ETH-Forschenden wertvolle Grundlagen geliefert.
 
Die ETH will das Projekt weitertreiben. Beim Züri-Fäscht vom 5. bis 7. Juli ist ein weiterer Versuch geplant. Man werde die App durch zusätzliche Funktionen noch interaktiver und damit attraktiver gestalten, um eine grössere Benutzerbasis zu erreichen, heisst es in der Mitteilung. Die Stadtpolizei prüft, ob sie wieder teilnehmen wird. Sie verfolge die Entwicklung des Projektes mit grossem Interesse.
 
Durch die Messung der Besucherströme könnte im Falle einer Notsituation berechnet werden, wie sich eine Menschenmenge formiert und fortbewegt. Während des "Silvesterzauber"-Versuchs wurden die Positionsdaten jener Personen erhoben, welche die App heruntergeladen und die entsprechende Funktion aktiviert hatten. Die Daten gelangten zu einem Server der ETH, wo sie anonymisiert wurden. Mit einer speziellen Software konnte mit den Daten eine sogenannte "Heatmap" erstellt werden, die der Polizei übermittelt wurde.
 
Gemäss einer ersten Analyse der Daten hat eine geringe Bandbreite im Bereich des Seebeckens zu einer Verzögerung der Datensammlung geführt. Das Handy-Netz sei wegen der vielen Telefongesprächen, SMS und weiteren Kommunikationskanälen wie erwartet an seine Kapazitätsgrenze gestossen. Die Erweiterung der Bandbreite könne nur durch die Netzbetreiber erreicht werden, schreibt das Polizeidepartement.
(sda)


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren