13.01.2021

YouTube

Trump-Kanal für eine Woche gesperrt

Auch die Internetplattform ergreift schärfere Massnahmen. Zudem setzt Google politische Werbung aus.
YouTube: Trump-Kanal für eine Woche gesperrt
Nach einer einwöchigen Sperre für neue Clips will YouTube die Entscheidung noch einmal überdenken. (Bild: persoenlich.com/cbe)

Rund eine Woche nach der Erstürmung des US-Kapitols ergreift nun auch YouTube als letzte grosse Internetplattform schärfere Massnahmen gegen das Konto des amtierenden Präsidenten Donald Trump. Angesichts von «Bedenken ob des anhaltenden Gewaltpotenzials» seien neue Inhalte auf Trumps Kanal entfernt worden, teilte die Videoplattform von Google am Dienstagabend (Ortszeit) mit.

Nun dürften mindestens sieben Tage lang keine Videos mehr dort hochgeladen werden – ältere Videos blieben aber verfügbar. Zudem sei die Kommentarfunktion auf unbestimmte Zeit deaktiviert worden. Zuvor hatten unter anderem Twitter und Facebook die jeweiligen Konten des abgewählten Präsidenten gesperrt (persoenlich.com berichtete).

Nach Angaben des Senders CNN lehnte YouTube es ab, weitere Details zum entfernten Videomaterial zu nennen. Nach der einwöchigen Sperre für neue Clips wolle man die Entscheidung aber noch einmal überdenken. US-Aktivisten hatten YouTube zuvor laut einem Bericht der Zeitung USA Today mit einem landesweiten Boykott gedroht, sollte die Plattform nicht Trumps Konto mit rund 2,77 Millionen Abonnenten entfernen.

Die Richtlinien von YouTube sehen vor, dass nach dem ersten Verstoss ein Konto für eine Woche ausgesetzt werden kann, nach dem zweiten für zwei Wochen. Nach einem dritten Verstoss droht eine dauerhafte Sperrung des Kanals.

Google setzt politische Werbung aus

Infolge der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols wird Google politische Anzeigen zeitweise aussetzen. Auch Anzeigen, die das Amtsenthebungsverfahren gegen den scheidenden Präsidenten Donald Trump, die Amtseinführung von Joe Biden oder die Proteste am Kapitol thematisierten, würden nicht verbreitet, erklärte Google am Mittwoch. Die Massnahme werde bis mindestens 21. Januar gelten, unter anderem für die Dienste Google Ads und YouTube.

Google stelle sich seit langem gegen Inhalte, die zu Gewalt aufriefen oder Hass verbreiteten, hiess es. «Wir werden extrem vorsichtig sein, das bei jeglicher Werbung durchzusetzen, die diese Linie überschreitet», erklärte Google weiter. (sda/dpa/cbe)



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