19.09.2013

US-Geheimdienstaffäre

Vertrauen in Internetfirmen erschüttert

Auch Facebook büsst gemäss Zuckerberg an Ansehen ein.

Die Enthüllungen über das Überwachungsprogramm des US- Geheimdienstes NSA haben nach Einschätzung von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg das Vertrauen in Internet-Firmen erschüttert. Auch das Vertrauen in Facebook sei gesunken, sagte Zuckerberg bei einer Diskussionsveranstaltung am Mittwoch in Washington.

Sein Unternehmen untersuche regelmässig das Vertrauen, das Nutzer in Facebook setzten. Normalerweise bewege sich da nicht viel. Doch "die NSA führte dazu". Der Vertrauensindex sei "nach unten gegangen", als das Überwachungsprogramm PRISM bekannt geworden sei.
 
"PRISM hatte einen grossen Einfluss auf das Vertrauen", sagte Zuckerberg. Er kündigte an, Facebook werde weiter darauf dringen, dass es mehr Transparenz zu den NSA-Programmen gebe, die riesige Datenmengen von Internet-Nutzern überwachen sollen.
 
Facebook und andere Internet-Firmen haben gerichtliche Anträge eingereicht, um von der US-Regierung Veröffentlichungen über ihre Rolle zu erreichen. Sie hoffen, dass dies Befürchtungen der Nutzer beseitigen wird, die Firmen hätten aktiv an einer Ausspähung im grossen Stil mitgewirkt.
 
Die NSA-Affäre war durch den Informanten Edward Snowden ins Rollen gebracht worden. Der ehemalige externe Mitarbeiter der NSA hat in den vergangenen Monaten zahlreiche vertrauliche Dokumente den Medien zugespielt. Die Enthüllungen über die Überwachung des Internets und das Ausspähen auch von befreundeten Regierungen sorgten weltweit für Empörung. Derzeit hält sich Snowden in Russland auf, das dem 30-Jährigen vorläufig Asyl gewährte. (sda)

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