03.03.2022

Mediapulse

Wegen Messlücken kommen Daten erst im Mai

Die Lücken in der Onlineforschung Traffic Data können doch nicht geschlossen werden. Ab April kommen die First-Party-ID-Taggings zum Zug.

Die Mediapulse-Onlineforschung muss sich den Herausforderungen von Google und Apple stellen. Schon lange ist klar, dass mit dem Ende des Third-Party-Cookies in Googles Browser Chrome neue Ansätze für eine Onlinemessung geschaffen werden müssen. 

Ende 2021 hat nun auch Apple eine zusätzliche Herausforderung für Messsysteme geschaffen. Und zwar wurde ein neues Default Setting in der neuesten Safari Browser Version eingeführt, welches die IP-Adresse des Devices unterdrückt, auch für eine Vielzahl von Trackern. Zu diesen Trackern gehört der Mediapulse-Dienstleister Comscore, aber zum Beispiel auch Google Analytics. 

Der Effekt zeigt sich in den von Mediapulse publizierten Online Content Traffic Data für November und Dezember 2021 als unvollständige Daten: der ausgewiesene Traffic hat eine Lücke und ist kleiner als effektiv erwartet. Die Effekte sind dabei nicht gleich für alle Brands, sondern hängen von der Menge des Web-Traffics auf Safari ab.

Ursprünglich war geplant, diese Lücke durch eine kalkulatorische Lösung im Sinne eines «Quick Fix» zu schliessen (persoenlich.com berichtete). Nach vertiefter Prüfung dieser Methodik des Dienstleisters Comscore und der entsprechend produzierten Daten kommt Mediapulse nun aber zum Schluss, dass die Qualität der kalkulierten Daten nicht belastbar genug ist, wie es weiter heisst. Damit weist Mediapulse die Daten zurück und wird sie nicht publizieren. Folglich gibt es vorläufig keine Standard-Daten für die Monate Januar bis März 2022. Mediapulse diskutiere nun noch weitere Publikations-Möglichkeiten auf Basis des unvollständigen Datensatzes mit dem zuständigen Sounding Board, heisst es.

Mediapulse fokussiert nun die Arbeiten auf die geplante Umsetzung mit First-Party-ID, die die Messung wieder verlässlich und vollständig machen wird. Die entsprechenden Arbeiten wurden schon im letzten Herbst lanciert und ab April kommen die Traffic Data auf Basis des First-Party-ID-Taggings zum Zug.

Die Erstpublikation dieser Daten wird im Mai stattfinden, das genaue Datum ist noch festzulegen. Auf diesen Termin hin erfolgt auch die angekündigte Umstellung auf neue Qualitäts-Optimierungen.

«Leider ist es unserem Dienstleister Comscoreauch nach mehreren Wochen nicht gelungen, die Lücken kalkulatorisch zu füllen. Wir haben festgestellt, dass auch die neu gerechneten Daten unvollständig waren, haben unerklärbare Abweichungen diagnostiziert und daher mehrfach eine Vielzahl von Fragen gestellt, die nicht beantwortet werden konnten. Als Währungshüterin sehen wir uns daher in der Pflicht, die Daten zurückzuweisen und nicht zu publizieren. Wir entschuldigen uns bei unseren Kunden für diese Lücke in der Datenpublikation», wird Tanja Hackenbruch, CEO-Mediapulse, zitiert. (pd/wid)



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