01.11.2023

Greulich Kulturpreis

Alex Oberholzer und Wolfram Knorr ausgezeichnet

Die beiden Filmjournalisten gewinnen den mit 10'000 Franken dotierten Preis. Juror Charles Lewinsky lobt in seiner Laudatio: «Knorr und Oberholzer haben das Streiten über Filme zu einer eigenen Kunstform gemacht».
Greulich Kulturpreis: Alex Oberholzer und Wolfram Knorr ausgezeichnet
Sie erhalten den Greulich Kulturpreis 2023: Wolfram Knorr (links) und Alex Oberholzer. (Bilder: zVg)

Ausgezeichnet wurden Alex Oberholzer und Wolfram Knorr für ihre Movie Talks, ursprünglich eine Film-Streitsendung auf Star TV, welche die beiden moderierten. Movie Talk lief von 1998 bis 2012 am Fernsehen, danach führten die beiden Kritiker ihre Film-Diskussionen in der «Bernhard-Matinee» von Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger fort.

«Streiten über Film als eigene Kunstform»

Als Einzeljuror für die Vergabe des Greulich Kulturpreises amtete Charles Lewinsky, der unzählige Film und Seriendrehbücher geschrieben und als Regisseur und als Dramaturg gearbeitet hatte. Lewinsky ist bekannt als Autor von 26 Büchern und war für den Deutschen und mehrmals für den Schweizer Buchpreis nominiert. Über die Preisträger sagt er in seiner Laudatio: «Sie haben das Streiten über Filme zu einer eigenen Kunstform gemacht, die manchmal mehr Vergnügen bereitet als die Filme selber».

Alex Oberholzer ist 1953 in Zürich geboren, er studierte Mathematik, Literatur und Kunstgeschichte und arbeitete über 30 Jahre als Filmredaktor bei Radio24. Oberholzer kam ohne rechte Hand und ohne rechten Fuss auf die Welt, kurz darauf erkrankte er an Kinderlähmung: Seine ersten 12 Lebensjahre verbrachte er im Spital. Über diese Zeit veröffentlichte er eben das Buch «Im Paradies der weissen Häubchen» (persoenlich.com berichtete).

Wolfram Knorr kam 1944 in Coburg (Bayern) auf die Welt. Er gilt schon seit Jahrzehnten als «Ikone» der hiesigen Filmkritik. Knorr arbeitete als Regie-Assistent bei «Seitz-Film» (München), als Redaktor bei «Underground» (Köln) und als Buchautor. Heute ist er Filmkritiker bei der «Weltwoche» und bei «Radio 1» tätig.

Qualität im Kulturjournalismus würdigen

Die Preisverleihung fand am Dienstag im Hotel Greulich statt. Die Greulich Kulturstiftung mit Sitz in Zürich wurde im April 2005 ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, die Qualität im Kulturjournalismus zu würdigen und zu fördern. Sie ist Teil des Gesamtprojektes «Greulich», das der Schweizer Anwalt Thomas B. Brunner im Jahr 2003 als Restaurant, Bar und Designhotel sowie als Ort der modernen urbanen Kultur im Zürcher Kreis 4 eröffnet hat.

Über die Berufung der Einzeljury und den Einsatz der Fördermittel entscheidet der Stiftungsrat, dem neben Thomas B. Brunner (Ehrenpräsident, Initiator und Gründer der Greulich Stiftung), Simon Brunner (Präsident), Anna Cavigelli-Brunner (Vize), Fredi Fischli (gta Ausstellungen, ETH Zürich), Aline Wanner (Chefredakteurin «NZZ Folio») und Jürg Wildberger (Die Konsulenten) angehören. (pd/nil)


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