04.05.2023

NZZ

Benedict Neff interviewt Martin Meyer

Wohl erstmals in der NZZ wird in einem Interview geduzt. Der aktuelle Feuilletonchef hat mit seinem Vorvorgänger über seinen neuen Roman «Das Fallbeil» und die NZZ gesprochen.
NZZ: Benedict Neff interviewt Martin Meyer
Der frühere NZZ-Feuilleton-Chef ging Ende 2015 in Pension: Martin Meyer. (Bild: Karin Hofer, NZZ)

Der promovierte Germanist Martin Meyer leitete von 1992 bis 2016 das NZZ-Feuilleton. Daneben leitete er die Veranstaltungsreihe «NZZ Podium» sowie den publizistischen Beirat der NZZ. Seit 2013 steht er dem Schweizerischen Institut für Auslandforschung (SIAF) vor. Meyer ist Ver­fas­ser und Her­aus­ge­ber zahlreicher Bü­cher, unter anderem über Ernst Jün­ger, Tho­mas Mann so­wie die Schweiz und Eu­ro­pa.

Unter dem Pseudonym «Fabio Lanz» hat er soeben einen neuen Krimi publiziert: Das Fallbeil. Sarah Contis zweiter Fall (Kein & Aber). Zu seiner Tätigkeit bei der NZZ meinte Meyer im Interview: «Die Hochblüte des Feudalismus habe ich nicht mehr erlebt. Aber ich habe natürlich alle die schützenswerten Exemplare, die damals den Namen der NZZ verbürgten, noch persönlich gekannt. Jeder war ein Planet und eine Kultur für sich selbst und eine grundsätzlich farbige Erscheinung. Wir wollten nicht Durchschnittsjournalisten, sondern Leute mit Pigment und einem gewissen Lifestyle.»

«Ich habe mich geirrt»

Meyer gesteht ein, dass er darauf beharrte, dass die NZZ keine Serien beurteile. Im Rückblick sei dies ein totales Fehlurteil gewesen, «die pure Verblendung». Meyer fügte an, dass er sich damals auch noch zu wenig mit diesen künstlerischen Ausdrucksformen befasst habe. Es gäbe inzwischen phantastische Serien. Vor allem die Amerikaner, die Nordländer, manchmal auch die Israeli – «Fauda»! – machten spannende Sachen. «Das ist eine Art von Transposition von Literatur in dieses Medium, die, wenn sie geglückt ist, wirklich Freude macht», so Meyer. (ma)


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KOMMENTARE

Erich Heini
05.05.2023 14:15 Uhr
Erstens ist Benedict Neff nicht der Nachfolger von Meyer und zweitens ist er sehr jung.
Robert Weingart
05.05.2023 04:20 Uhr
Alte weisse Männer zelebrieren sich selber; aus der Zeit gefallen.
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