16.09.2018

Roger Köppel

«Ein aus meiner Sicht sehr begabter Journalist»

Daniel Ryser hat eine nicht autorisierte Biografie über den «Weltwoche»-Verleger publiziert. Köppel bezeichnet das Buch als «akribische, intensive Recherche» von einem «hoch talentierten Journalisten».
Roger Köppel: «Ein aus meiner Sicht sehr begabter Journalist»
Roger Köppel, «Weltwoche»-Verleger und Chefredaktor, ist auch SVP-Nationalrat. Daniel Ryser, «Journalist des Jahres», hat eine nicht autorisierte Biografie über ihn geschrieben. (Bild: Keystone/Peter Klaunzer)
von Matthias Ackeret

Herr Köppel, wie ist es, die eigene Biografie in der Hand zu halten?
Interessant.

Wie ist Ihr erster Eindruck?
Akribische, intensive Recherche, die der Gegenstand hoffentlich rechtfertigt.

Rysers These lautet: «Brillanter, ja genialer Journalist ging an die rechte Politik verloren.» Können Sie damit leben?
Wäre es besser, wenn ich linker Politiker geworden wäre? Ich schreibe, was ich denke, und ich engagiere mich in unserem Milizsystem für das, was ich schreibe. Ich bin kein Hors-Sol-Journalist, sondern stehe als Unternehmer, Politiker und Familienvater mit hoffentlich beiden Beinen im richtigen Leben.

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Die Biografie schildert detailliert Ihre Karriere von Ihrer schweren Jugend bis heute. Fühlen Sie sich dabei gut getroffen?
Anscheinend gibt es im Buch die Vermutung, ich sei wegen dem frühen Tod meiner Eltern ehrgeizig und hart geworden. Lustig: Für einen Journalisten, der von links kommt, muss ein anderer Journalist, der nicht links ist, ein Kindheitstrauma gehabt haben. Bei mir ist es einfacher. Ich hatte trotz Schicksalsschlägen eine schöne Kindheit und bin einfach nicht links.

Was hat Sie besonders gefreut, was geärgert?
Gefreut, auch angestrengt haben mich die Gespräche mit Herrn Ryser, den ich als einen hoch talentierten Journalisten und akribischen Rechercheur kennengelernt habe, ohne allerdings zu wissen, was er jetzt aus all dem Material gemacht hat. Obwohl er von weit links kommt, hatte ich den Eindruck, dass er mit offenem Blick auf die Sache zugeht.

Gab es auch Dinge, die Sie so nicht wussten?
Dazu muss ich das Buch zuerst lesen.

Der Titel «In Badehosen nach Stalingrad» ist doch ungewöhnlich. Wie kam es dazu?
Mein Chef beim «Tages-Anzeiger», Michel Favre, prägte diese Wendung. Als ich ihm sagte, mein Wechsel zur damals hoch defizitären «Weltwoche» sei «Stalingrad einfach», sagte Michel: «Ja, aber die Deutschen gingen nicht in den Badehosen nach Stalingrad.»

Wie war die Zusammenarbeit mit Autor Daniel Ryser?
Ein aus meiner Sicht sehr begabter Journalist, dem ich gleich ein Angebot machte, zu uns zu kommen.

Hatten Sie anfänglich keine Bedenken bei diesem Buchprojekt mitzumachen?
Doch, bis zum Schluss.

Hatten Sie schon Reaktionen?
Mein neunjähriger Sohn fragte mich, was er machen müsse, damit Herr Ryser auch über ihn ein Buch schreibe.



«In Badehosen nach Stalingrad – Der Weg von Roger Köppel» ist seit Donnerstag im Handel. Erschienen ist die Biografie im Echtzeit Verlag. Autor Daniel Ryser arbeitet seit diesem Sommer als Reporter für die «Republik».

 

 



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