08.07.2009

Jackson-Trauerfeier

Medienevent der Superlative

"King of Pop" sorgt für höchste Quote.

Die Trauerfeier des kürzlich verstorbenen "King of Pop" Michael Jackson, die am Dienstag, im Staples Center in Los Angeles über die Bühne ging, ist ein Medienevent der Superlative geworden. An die 700 Mio. Menschen sollen aktuellen Schätzungen zufolge rund um den Globus via Fernsehgerät oder Internet das Geschehen im Zentrum Kaliforniens live mitverfolgt haben. Rund 20 Mio. davon sollen laut Media Control auch in Deutschland die diversen TV-Übertragungen und Sondersondersendungen rund um die Feierlichkeiten gesehen haben. Besonders beeindruckend sind aber die entsprechenden Zahlen für die Webnutzung, die im Zeitraum der Gedenkzeremonie auf den zweithöchsten Wert in der Geschichte geklettert sind. So berichtet das US-Traffic-Tracking-Unternehmen Akami, dass fast drei Mio. Videostreams zu dem Event betrachtet worden sind, das entspricht in etwa dem Dreifachen des regulären Durchschnittswertes.

Am gefragtesten waren dabei in erster Linie Nachrichtenportale, die der Akami-Auswertung zufolge gleich zu Beginn der Online-Videoübertragungen der Trauerfeier einen Höchstwert von 3,9 Mio. Besuchern pro Minute verzeichneten. Dies ist das bislang zweithöchste Traffic-Aufkommen überhaupt, geschlagen nur von der Todesnachricht Jacksons am 25. Juni, die dem Web-Analyseunternehmen nach rund 4,2 Mio. Nutzer pro Minute auf Videostreams von News-Seiten zugreifen ließ. Allein auf der Hompage des US-Nachrichtensenders CNN wurden gestern zwischen zwölf und fünf Uhr Ortszeit eigenen Angaben zufolge 9,7 Mio. derartiger Angebote angesehen. Rekordhalter in dieser Hinsicht bleibt aber weiterhin die Inaugurationszeremonie Präsident Obamas, die sich im Januar rund 27 Mio. Nutzer per Live-Stream auf dem Portal angesehen haben.

"Dieses Ereignis wird mit ziemlicher Sicherheit als einer der größten Medienevents aller Zeiten in die Geschichte eingehen", zitiert CNN den bekannten US-Blogger Ben Parr. Da viele US-Amerikaner zum Zeitpunkt der Trauerfeierlichkeiten in der Arbeit gesteckt hätten, sei das Internet oft die einzige Möglichkeit gewesen, die Live-Übertragung mitzuverfolgen, erklärt Parr die rekordverdächtigen Nutzungszahlen. Im Gegensatz zum Todestag Jacksons, an dem es innerhalb kürzester Zeit zu einem regelrechten Zusammenbruch mehrerer Webseiten gekommen war, hielt die Netzinfrastruktur diesmal aber den enormen Belastungen des gewaltigen User-Ansturms Stand. "Alles in Allem hielt sich das Internet sehr gut. Uns ist von keiner Seite bekannt, die während des Events unerreichbar gewesen wäre", bestätigt Akami-Sprecherin Jennifer Donovan gegenüber der New York Times. Bei einigen Nachrichtenportalen sei es lediglich zu etwas längeren Ladezeiten gekommen, so Donovan. (pte)


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