26.02.2020

Verdinger

Verurteilt, verdingt, vergessen

Am 20. März kommt der Schweizer Dokumentarfilm von Saschko Steven Schmid «Verdinger» in die Kinos.
Verdinger: Verurteilt, verdingt, vergessen
Der Film und das dazu produzierte Buch soll eine Würdigung für alle ehemaligen verdingten und zwangsversorgten Kinder sein. (Bild: Screenshot)

Der Schweizer Dokumentarfilm erzählt die Lebensgeschichte von Alfred. Die Zeit als Verdingkind im Berner Oberland hat ihn das ganze Leben lang begleitet. Er spricht über seine Wünsche, Hoffnungen und Ängste und erzählt, wie er trotz aller Benachteiligungen sein Leben bis heute meistern konnte. Drehorte im Berner Oberland und die relevanten Szenen von Schauspielern illustrieren die Geschichte. So heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. 

Menschen wurden ohne Gerichtsbeschluss administrativ versorgt, Frauen zur Abtreibung gezwungen oder Kinder gegen den Willen ihrer Mütter fremdplatziert. Das war im letzten Jahrhundert eines der grössten Verbrechen, das in der Schweiz durch die Behörden verfügt wurde. Hunderttausende Buben und Mädchen wurden über Jahrzehnte auf Bauernhöfen verdingt und in Heime gesteckt.

Viele traf es unerwartet, wurden aus Familien gerissen, misshandelt und arbeiteten wie Erwachsene als Knecht oder Magd. Andere wiederum hatten es einigermassen erträglich und wurden nicht schlecht behandelt. Nebst körperlichen Beschwerden sind für die Meisten die seelischen Wunden geblieben, an denen sie lebenslänglich gelitten haben.


(pd/lol)



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