03.12.2007

Megafusion im Spieleland

Vivendi schnappt sich Activision

Frontalangriff gegen Electronic Arts gestartet.

Der Medienkonzern Vivendi kauft den US-amerikanischen Spiele-Publisher Activision für 18,9 Mrd. Dollar. Dies verkündeten beide Unternehmen am Montag. So entsteht mit einem kombinierten Jahresumsatz beider Unternehmen von 3,8 Mrd. Dollar der weltweit grösste Anbieter von Computer-Spielen. Branchenbeobachter bewerten die aktuelle Fusion als einen Frontalangriff gegenüber dem etablierten US-Marktführer Electronic Arts.

Im Detail erstreckt sich die Akquisition auf das Vivendi-Games-Label Blizzard Entertainment, das mit Activision verschmolzen wird. Das unter der Leitung von Vivendi geführte Unternehmen wird sich Analysten zufolge gegenüber EA-Games behaupten müssen. Gemanagt werden soll das Unternehmen vom derzeitigen Activision-Chef Robert Kotick. Laut Vivendi-Boss Jean-Bernard Lévy bietet sich die Übernahme Activisions aufgrund „der sich hochgradig ergänzenden Geschäftsfelder“ an.

Die Zuversicht Vivendis über eine gelungene Activision-Übernahme stützt sich dabei auch auf die weltweit erfolgreiche Vermarktung der Spiele "Guitar Hero", "Tony Hawk" und vor allem der Kriegsspiele-Reihe "Call of Duty". Aber auch Vivendis Blizzard Entertainment verfügt mit dem weltweit meistgespielten Online-Rollenspiel "World of Warcraft" über einen grossen Verkaufsschlager.

Trotz der Erfolge beider Spiele-Entwickler zeigen sich Analysten in Bezug auf die grosse Marktkonkurrenz von Electronic Arts skeptisch, dass Vivendi künftig die Überhand bekommen wird. "Es wird sich zeigen, ob Activision Blizzard tatsächlich die Küste von Redwood, dem Sitz von EA-Games, erreichen wird, um sich endgültig behaupten zu können", heisst es in einem Kommentar des Branchenportals Cnet. So garantiere der aktuelle Zusammenschluss unter einer europäischen Spielemarke längst nicht den Erfolg in den USA. (pte)


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