25.06.2021

20 Jahre Wikipedia

Vom Wert des Wissens

Wikimedia CH feiert das Wikipedia-Jubliäum und die erste Vergabe des WikiSwiss Awards in Luzern.
20 Jahre Wikipedia: Vom Wert des Wissens
Der Event fand in einem ehemaligen Hallenbad statt. (Bilder: Wikimedia CH)

Was ist Wissen im digitalen Zeitalter wert? Wer steuert künftig den Zugang zu Wissen? Wie kann Wissen demokratischer gestaltet werden? Das waren die Leitfragen beim Fest zum 20-jährigen Bestehen der Wikipedia, zu dem der Verein Wikimedia CH jüngst in Luzern eingeladen hat. Neben einer Paneldiskussion bot der Anlass einen würdigen Rahmen für die Premiere des WikiSwiss Award, wie es in einer Mitteilung heisst. Mit dieser Auszeichnung honorierte Wikimedia CH erstmals das langjährige Engagement sehr aktiver Wikipedianer. Es war das erste 100-prozentige Präsenz-Event, das Wikimedia CH seit Ausbruch der Covid-Pandemie veranstaltet hat.

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Dieses Fest, das im Luzerner Neubad stattgefunden hat, war nach langer Zeit wieder eine Gelegenheit, das Team von Wikimedia CH, aktive Autoren der Schweizer Wikipedia-Community zu treffen sowie sich mit Förderern und Vertretern nahestehender Vereine, Stiftungen und Unternehmungen zu vernetzen. Im Zentrum des ersten Programmteils stand das Thema «Monopolisierung und Kapitalisierung des Wissens: Was ist Wissen im digitalen Zeitalter wert? Wer steuert künftig den Zugang zu Wissen? Wie kann Wissen demokratischer gestaltet werden?».

Interessante Expertenrunde

Nach einführenden Referaten des Technologie-Reporters und Autors Hannes Grassegger und Monique Morrow, Chief Technology Strategist und Präsidentin von The Humanized Internet, beleuchtete die Expertenrunde das Leitthema aus den Bickwinkeln der Politik, der Erziehung, der Wirtschaft, der Ethik und der Soziologie. Die Panelisten waren Nationalratspräsidentin Sibel Arslan, Marc Holitscher, National Technology Officer Microsoft Schweiz, Sophie Mützel, Professorin an der Uni Luzern für Soziologie mit Schwerpunkt Medien und Netzwerke, Uwe Feuersenger, Leiter der Obersee Bilingual School, sowie Johan Rochel, Co-Founder Ethix – Lab for innovation ethics.

Der zweite Programmteil war der erstmaligen Verleihung der WikiSwiss Awards an langjährige Wikipedia-Autorinnen und -Autoren gewidmet. «Auch wenn bei Wikipedia der Inhalt der Artikel und nicht die Autoren im Vordergrund steht, ging es uns darum, das grosse Engagement für freies Wissen gebührend zu würdigen», so Jennifer Ebermann, Geschäftsführerin von Wikimedia CH. Der WikiSwiss Award soll künftig regelmässig vergeben werden.

Der Bundesrat machte es möglich 

Das Besondere an dem Anlass waren nicht nur die interessante Zusammensetzung des Publikums oder der Veranstaltungsort, ein ehemaliges Hallenbad, sondern die zunächst schwierigen Planungsumstände angesichts der Covid-Situation. Bis drei Wochen vor dem geplanten Termin war nicht klar, ob der Event überhaupt stattfinden kann.

Nach der Freigabe durch den Bundesrat, unter Auflagen mit maximal 100 Personen in geschlossenen Räumen feiern zu dürfen, haben sich alle Beteiligten mächtig ins Zeug gelegt, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Trotz einiger kritischen Stimmen aus der Wikipedia-Community fanden sich schlussendlich rund 80 Personen aus der ganzen Schweiz im Neubad ein, um sich wiederzusehen, Erfahrungen auszutauschen und Gemeinschaft zu geniessen. Die Vorgaben zum Schutz gegen das Coronavirus wurden dabei streng beachtet. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Die meisten Besucher haben es sehr geschätzt, sich endlich wieder persönlich begegnen zu können. (pd/cbe)



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