20.12.2002

BURGER FREDDY, Manager/Dezember 2002

Freddy Burger ist der wichtigste Manager der Schweiz. So betreut der 57-jährige Zürcher Showstars wie Udo Jürgens und Pepe Lienhard, betreibt Restaurants wie den FIFA-Tempel Sonnenberg oder Nachtclubs wie das legendäre Zürcher Mascotte. Daneben unterstützt er Rolf Knie mit seiner aktuellen Produktion Salto Natale, produziert die tägliche Coop-Sendung Telescoop und will nun seinen Lebenstraum verwirklichen: ein Musicaltheater in Zürich. Wie schafft man das, wenn man 32-jährig bereits über Midlifecrisis diskutierte? Interview: Matthias Ackeret und Oliver Prange

Herr Burger, Sie führen 30 Betriebe. Verlieren Sie niemals die Übersicht?

“Das frage ich mich manchmal auch. Ich habe aber auch nie im Traum daran gedacht, dass ich einmal 30 Firmen führen werde. Im Gegenteil. Ich bin nicht passionierter Firmensammler, so wie andere Briefmarkenalben anlegen. Von Hause aus bin ich nämlich ein eher ängstlicher Mensch. Die Firmen habe ich gegründet, um den so genannten Schneeballeffekt zu vermeiden. Man kann ja oftmals beobachten, wie Unternehmen viele Unterfirmen gründen. Geht dann die Mutterfirma bankrott, sind die Tochterfirmen auch davon betroffen. Mein Prinzip war ein anderes: Ich habe zuerst nur eine Firma gegründet. Aus dem verdienten und notabene auch versteuerten Geld ist dann erst die nächste entstanden. So sind die 30 Firmen in den drei Bereichen Personal Management, Event Management und Veranstaltungen sowie Gastronomie entstanden. Dafür kann ich heute mit Stolz sagen, dass ich absolut eigenfinanziert und von den Banken unabhängig bin.”

Sie sagen, dass Sie ein ängstlicher Mensch sind. Trotzdem besitzen Sie heute ein Imperium. Ist dies kein Widerspruch?

“Nein, überhaupt nicht. Der Begriff ‘Imperium’ vermittelt den falschen Eindruck. Ich wusste lange Zeit nicht, wie viele Mitarbeiter bei uns überhaupt angestellt sind. Erst vor drei Jahren wurde mir richtig bewusst, dass ich 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – vorwiegend in der Gastronomie – beschäftige. Als Beispiel: Im FIFA-Restaurant Sonnenberg sind es über 50 Angestellte, im Luzerner Hotel Flora, das auch zu unserer Gruppe gehört, 85. Im Head-Office in Zürich, in welchem alle Entscheide getroffen werden, sind es 46 Mitarbeiter.”

Sie haben vorhin erwähnt, dass Sie in verschiedenen Sparten tätig sind. Wo ist der gemeinsame Nenner, wo sind die Unterschiede?

“Der gemeinsame Nenner ist das Showbusiness. Auch in der Gastronomie bin ich der Meinung, dass man die Betriebe nicht einfach nach dem Nullachtfünfzehn-Prinzip führen kann. Man muss immer wieder neue Ideen kreieren. Im Dachgeschoss des FIFA-Restaurants Sonnenberg, das wir glücklicherweise übernehmen konnten, haben wir beispielsweise einen Privatclub gegründet. Nachdem der Memberclub in dieser einmaligen Aussichtslage sehr erfolgreich gestartet ist, dürfen wir auch dafür den Namen FIFA-Club benutzen. Das ist einmalig.”



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