05.06.2007

EGLI GUIDO, CEO Mövenpick/Mai 2007

Neuausrichtung: Mövenpick wurde seit Ende der Ära Prager immer wieder von Management-Problemen geschüttelt. Die Asien-Expansion mit Ice Cream war ein Reinfall, weil man Strukturen aufbaute, bevor man den Markt entwickelt hatte. Heute kämpft Mövenpick noch immer mit zu geringen Margen. Verwaltungsratspräsident und CEO Guido Egli will das nun ändern. Derzeit wird Mövenpick dekotiert. Soll die Braut für einen neuen Freier schön gemacht werden?

Warum hat man Mövenpick eigentlich dekotiert?

“Die Eigentümer wollen die Struktur vereinfachen. Rund 90 Prozent der Aktien befinden sich schon seit vielen Jahren im Besitz des Hauptaktionärs, der Familie von Finck. Da machte es wenig Sinn, die 10 Prozent länger an der Börse zu halten. Nur schon wegen der hohen Kosten, die mit einer Kotierung verbunden sind. Deshalb hat man den Minderheitsaktionären ein Kaufangebot unterbreitet. Die Dekotierung sollte bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein.”

Macht man Mövenpick jetzt zum Totalverkauf fit, zum Beispiel an einen arabischen Investor?

“Hinter der Dekotierung stehen keine Verkaufsabsichten. Die Besitzer wollen an der heutigen Strategie festhalten. Das Unternehmen soll einfach privat geführt werden.”

Der Hauptteil ist ja heute mit etwa 700 Millionen Umsatz der Hotelbereich. Der Gewinn ist mit acht Millionen relativ bescheiden. Macht man im Hotelbereich allgemein so wenig Gewinn?

“Natürlich ist da noch Potenzial drin. Über 80 Prozent unserer Betriebe sind Marktführer an ihrem Standort. Die Prognosen für die nächs-ten Jahre sehen sehr gut aus.”


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