Wie kamen Sie auf die Idee, The Hotel von Stararchitekt Jean Nouvel bauen zu lassen?
Die Idee zündete innerhalb von Sekunden, als ich bei der Eröffnung zum ersten Mal das KKL auch von innen sah. Ich war erschlagen von dieser für Luzern unglaublichen Architektur. Ein Geschenk! Ich hatte einige Zeit zuvor zu meinen zwei bisherigen Häusern Schiller und Astoria ein kleines Hotel gekauft, das ich eigentlich als Dépendance zum Schiller nutzen wollte. Die Projektierung für den Umbau war bereits fixfertig. Jetzt dachte ich mir: Wenn Jean Nouvel dieses Haus bauen würde, könnte eine ideale Ergänzung zum KKL entstehen. Ich überlegte mir das Ganze etwa einen Monat lang und entschloss mich dann: Das mache ich. Ich telefonierte mit Jean Nouvel. Wenig später kam seine Frau, die beim KKL die Projektleitung hatte, schaute das Haus an, machte Fotos, und drei Wochen später war er persönlich da.
Wie lief der Besuch ab?
Er kam wie üblich drei oder vier Stunden zu spät. Etwa 20 Minuten lang besichtigten wir das Haus. Nouvel sagte die ganze Zeit kein Wort. Bevor er ging, fixierte er mich einige Sekunden lang, dann schüttelte er mir die Hand und sagte, in etwa sechs Wochen solle ich nach Paris kommen, dann könne man bereits etwas sehen. Ich bin überzeugt, dass er sich in diesen paar Sekunden zur Zusammenarbeit entschloss. Solche Stararchitekten wollen sich ja nicht Ärger einhandeln mit einem komplizierten Bauherrn.
War die Zusammenarbeit schwierig?
Überhaupt nicht. Szenisch war dieses kleine Hotel mit 25 Zimmern und einem Grundriss von 20 x 18 Metern für ihn doch ein Spielzeug. Natürlich: Wenn man mit ihm arbeitet, muss man seine rollende Planung akzeptieren. Er hat nicht immer jedes Detail präsent, kann das auch gar nicht, weil er gleichzeitig 35, 40 verschiedene Projekte betreut. Es passierte zum Beispiel, dass ein Badezimmer schwarz war. Es hatte aber keinen Sinn, sich zu enervieren wegen der Farbe eines Badezimmers und ihm zu sagen, so etwas komme für ein Hotel nicht in Frage. Dafür hat er keine Zeit.
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